Gemeinden kooperieren:In einem Boot

Lesezeit: 2 min

Acht Bürgermeister wollen gemeinsam nach einer Lösung für die maroden Hallenbäder in Ascholding und Geretsried suchen.

Bernhard Lohr

Die Kommunen im Nordlandkreis rücken angesichts knapper Finanzen enger zusammen. Acht Bürgermeister haben am Freitag bei einem Treffen im Geretsrieder Rathaus Bereitschaft signalisiert, nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen, wie das defizitäre und sanierungsbedürftige Hallenbad in Ascholding erhalten bleiben kann. Auch über die Zukunft des Geretsrieder Hallenbads wurde gesprochen. So wird nicht ausgeschlossen, dort bei einem Neubau ein zusätzliches Becken anzubauen und Ascholding zu schließen.

Die Zusammenkunft hatte Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) angeregt, um einmal darüber zu reden, wie die finanzschwache Gemeinde Dietramszell mit ihrem Ascholdinger Bad entlastet werden kann. Das Bad kommt nicht nur Dietramszell zugute. Es nutzen auch Schüler aus Icking und Egling sowie die Wasserwacht Wolfratshausen, und als vorübergehend das Geretsrieder Bad geschlossen war, kamen auch Schüler aus Münsing und Geretsrieder Vereine.

Zwar geht der Förderverein des Ascholdinger Hallenbads heuer erstmals dank guter Belegung und höherer Eintrittspreise davon aus, ohne Zuschuss der Gemeinde auszukommen. Doch die dringende Sanierung ist nicht finanziert. Ein ähnlich gelagertes Problem hat Geretsried mit seinem alten Bad. Dort will man bis 2014 ein neues Bad mit Sport- und Lehrschwimmbecken bauen.

Zunächst ging es am Freitag in Geretsried aber um das Ascholdinger Bad. Dietramszells Bürgermeisterin Leni Gröbmaier sagte am Freitag, der Landrat habe erst im Oktober in Dietramszell erklärt, dass es nicht sein könne, dass die Gemeinde alleine für eine solche "Infrastruktureinrichtung" zuständig sei.

Im Grundsatz habe sich bei dem Sondierungstreffen gezeigt, dass die Nordkommunen auch bereit seien, über Lösungen zu reden. Als nächstes gehe es darum, die Grundlagen für weitere Gespräche zu schaffen. So werde Dietramszell das aus dem Jahr 2008 stammende Gutachten für das Hallenbad daraufhin abklopfen, ob die Zahlen und Fakten noch belastbar seien. Auch sei zu klären, ob es Synergieeffekte mit dem Geretsrieder Hallenbad geben könne.

So sei es auch denkbar, ein zusätzliches Becken am Geretsrieder Bad zu errichten, falls sich die Fortführung des Ascholdinger Bads als zu teuer erweise. Geretsried müsste dann ja um diese Kapazität erweitert werden. Das Ziel sei, Schwimmmöglichkeiten für Schulen, Vereine und Privatleute im Nordlandkreis anzubieten.

Geretsrieder Bürgermeisterin Cornelia Irmer (parteifrei) zeigte sich am Freitag zufrieden über den eingeschlagenen Weg. "Alles, was den interkommunalen Gedanken stärkt, ist richtig und gut." Es herrsche bei allen Bürgermeistern die Bereitschaft, "sich zumindest mit dem Thema zu befassen". Was herauskommen werde, sei völlig offen. Man sei längst nicht so weit, etwa über ein gemeinsames Betreibermodell oder ähnliches zu reden. Gröbmaier: "Wir haben uns bemüht, ergebnisoffen zu diskutieren." Ein Termin für ein weiteres Gespräch sei noch nicht vereinbart worden.

© SZ vom 09.04.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: