Die Ickingerin und ehemalige Vorsitzende des Hochschulrates der Technischen Universität München (TUM), Vigdis Nipperdey, ist in der vergangenen Woche zur Ehrensenatorin ernannt worden. In einer bewegenden Zeremonie im Rahmen des "dies academicus", der traditionellen akademischen Jahresfeier der TUM, würdigte der Uni-Präsident Professor Wolfgang Herrmann ihr außergewöhnliches Engagement.
"Vigdis Nipperdey hat als langjährige Hochschulrats- und Verwaltungsratsvorsitzende der TUM maßgebende Entscheidungen unserer Universität mitgestaltet. Sie ist kraftvoll und bestimmt für den Einfluss der Universitäten in der Hochschulpolitik eingetreten", sagte Herrmann in seiner Laudatio. Als erste Hochschule in Deutschland habe die Technische Universität München 1998 ein "beispielhaftes Gremium" eingeführt: den Hochschulrat, bestehend aus acht hochschulexternen Expertinnen und Experten, die gemeinsam mit dem Senat den Verwaltungsrat der TUM bilden. Diese Struktur ist Herrmann zufolge ein Erfolgsmodell, das sich seither in ganz Deutschland etabliert habe. Die Juristin und Politikerin Vigdis Nipperdey wurde 1998 zur Vize-Vorsitzenden und 2001 schließlich zur Vorsitzenden des Hochschulrats gewählt und habe das Amt bis 2006 mit größtem Engagement erfüllt.
"Vigdis Nipperdey ist in allem was sie tut mit klarem Ziel, unbeirrt, sicher und streitbar", sagte Herrmann. So sei sie auch für die Mitgestaltung der Universitäten in der Hochschulpolitik eingetreten. Die Sitzungen des Rats habe sie kollegial und konstruktiv geleitet, jederzeit umfassend informiert und all das "nicht zuletzt mit sprudelndem Temperament" ausgeführt. Sie habe "entscheidend dazu beitragen, dass der Hochschulrat zu einem unverzichtbaren Gremium wurde". Ihr sei es zu verdanken, dass das "Experiment Hochschulrat" heute fest im Bayerischen Hochschulgesetz verankert ist. "Vigdis Nipperdey hat der Governance-Struktur der TUM, aber auch der bayerischen und bundesdeutschen Hochschullandschaft insgesamt einen nachhaltigen Impuls gegeben", von dem auch in Zukunft profitiert werde.
In Anerkennung dieser außergewöhnlichen Leistungen, insbesondere in der entscheidenden Reformphase bei der Ausgestaltung der Experimentierklausel des Bayerischen Hochschulgesetzes, verlieh ihr Herrmann nun die Würde der Ehrensenatorin.