Frühjahrsputz im Landkreis:16,37 Tonnen Müll

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Die blauen Säcke werden in zwei Größen angeboten. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Etwa 3000 Menschen machen beim Ramadama mit

Von Melanie Kraus, Bad Tölz-Wolfratshausen

Ob es regnet oder die Sonne scheint - wenn im April im Landkreis das große Ramadama angesagt ist, sind überall Menschen jeden Alters beim Müllsammeln in Wäldern, an Straßenrändern oder im unwegsamen Gelände zu sehen.

Allein in Wolfratshausen haben sich am vorigen Samstag mehr als hundert freiwillige Helfer eingefunden, darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche sowie Flüchtlinge. Die Stadt hat seit diesem Jahr neben dem Rathaus einen zweiten Treffpunkt für die Helfer: die Mehrzweckhalle in Farchet. Er sei gut angenommen worden, sagte Bürgermeister Klaus Heilinglechner am Dienstag im Stadtrat.

Rund 190 Freiwillige kamen in Geretsried zusammen, neben vorangemeldeten Schulklassen und Vereinen auch 14 Personen, die sich spontan zur Mithilfe entschlossen. Insgesamt waren im Landkreis circa 3000 Leute unterwegs, die unrechtmäßig oder unachtsam entsorgten Müll zusammen trugen. Meist dauerten die Aktionen rund drei Stunden und endeten mit einer gemeinsamen Brotzeit, bei der sich die Helfer bei belegten Semmeln, Süßem und Getränken über ihre Funkstücke austauschen konnten.

In Bad Tölz beteiligten sich 788 Schüler aller Schulen an der Aktion, dazu 18 spontane Helfer, darunter einige von der Lebenshilfe. Informationen der WGV Quarzbichl zufolge blieben spektakuläre oder kuriose Funde heuer aus. Vor einigen Jahren hatten Teilnehmer eine in großen Teilen intakte Karosserie eines alten Fahrzeugs in einem See entdeckt. In diesem Jahr fanden die Freiwilligen in Geretsried ein Sofa und viel anderen Sperrmüll, den sie in den von der WGV Quarzbichl bereit gestellten Containern entsorgen konnten. Für die Aktion wurden außerdem 2000 Müllsäcke für Erwachsene und 1550 etwas kleinere für Kinder von der WGV ausgegeben.

Landkreisweit wurden insgesamt 18 dieser Container, jeder mit rund 30 Kubikmeter Fassungsvermögen, in Gemeinden und Städten aufgestellt. 16,37 Tonnen Müll und Unrat landeten darin, "etwas weniger als im Vergleich zu den Vorjahren ist", sagt Georg Schneider von der WGV Quarzbichl. Das Ergebnis nannte er "traurig", da es sich in den vergangenen Jahren so eingependelt habe. Selbst wenn man die ungefähr 150 Kilogramm Gewicht der alten Autoreifen von dieser Masse abzöge, bleibe eine große Masse zurück. Blicke man allerdings weiter zurück, hätten sich die Müllberge merklich reduziert: 2004 kamen noch über 30 Tonnen Unrat bei den Aufräumaktionen zusammen.

Wer sich am Sonntag oder Montag darüber ärgerte, dass noch immer blaue Müllsäcke an den Straßen rund um Geretsried herumstanden, den beruhigte Georg Schneider: Die Stadt habe mit dem Bauhof vereinbart, dass die Säcke dort abgeholt würden, da die Bürger die Massen an Abfall nicht in Eigenregie hätten entsorgen können.

Viele der fleißigen Helfer machen schon seit langen Jahren regelmäßig beim Ramadama mit. Die Kommunen und die WGV Quarzbichl danken ihnen für ihre engagierte Mithilfe.

© SZ vom 13.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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