Experimentell:Kunst im "Komplott"

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"Pop-Up-Kunst" im einstigen Heulager des Berger Schlosses von König Ludwig II.

Von Boris Messing, Berg

Freunde experimenteller Kunst sollten sich das kommende Wochenende freihalten, denn im Berger Marstall steigt wieder das Kulturfestival "Pop-Up-Kunst". Die Veranstaltungsreihe für die der vormalige Pferdestall König Ludwigs II. bereits zum vierten Mal seine Pforten öffnet, beginnt am Donnerstag, 25. Oktober, und endet am Sonntag, 28. Oktober. Hauptaustragungsort für Kunst, Kultur und Performance ist diesmal das Heulager unterm Dach des Marstalls, "Komplott" genannt, das eigens für die Ausstellung eröffnet wird. Auch diesmal versprechen die Organisatoren des Festivals ein flippiges Programm.

Die "Pop-Up" startet mit einer Vernissage der Künstler Jonas Beutlhauser, Lea Wilsdorf, Lorenz Schneider, Marius Meusch und Elena Carr, die in der Vergangenheit bereits mehrere gemeinsame Projekte realisiert haben. Gemeinsam ist ihnen auch, dass sie alle Studenten der Akademie der Bildenden Künste in München waren und aus der Region Bayern stammen. Die Starnberger Künstlerin Elena Carr wurde unter anderem mit dem Tassilo-Kulturpreis der Süddeutschen Zeitung und dem Kulturförderpreis des Landkreises Starnberg ausgezeichnet.

Die Kunsthistorikerin und Journalistin Katja Sebald, die das Gesamtprojekt kuratiert, eröffnet die Ausstellung. Zu sehen werden neben Bildern auch Rauminstallationen und interaktive Kunstwerke sein, welche die Besucher zur Partizipation anregen sollen. So soll es etwa eine Installation von Jonas Beutlhauser geben, zu deren Aktivierung Körpereinsatz vonnöten ist. Sebald weiß selbst noch nicht genau, was die Künstler alles präsentieren werden, das bleibt bis zur Eröffnung ein Geheimnis. Gewiss sei nur, so Sebald, dass es "etwas Experimentelles" sein wird.

Am Freitagabend wird der Stand-Up-Paddler Pascal Rösler im Saal des Marstalls seinen Film "2467 Km" präsentieren - eine Reise mit dem Paddle-Board von München bis ans Schwarze Meer. 63 Tage dauerte die Fahrt, sie führte den Münchner Umweltaktivisten über Isar und Donau bis zum Schwarzen Meer. Mit der Filmvorführung und einer anschließenden Diskussionsrunde möchte Rösler für ein Herzensprojekt werben, das er gemeinsam mit dem Verein "Pure Water for Generations" ins Leben gerufen hat. Der Verein setzt sich für eine bessere Qualität von Gewässern ein und hat dafür schon mehrere Tausend Euro Spenden gesammelt, mit denen er lokale Wasserschutzprojekte unterstützt. Bereits zuvor war Rösler für eine Spendenaktion für den Wasserschutz von München bis nach Wien gepaddelt. Weitere solche Projekte sollen folgen.

Das "Pop-Up" endet am Samstag mit einer Kunstperformance mit dem etwas sperrigen Titel "Moritat am Apparat, Gebrüder Gandorfer & Komplizinnen". Danach spielt die Band Raphael und Franz machen Musik für dich. Eintritt frei, Spenden erwünscht.

"Pop-Up-Kunst": 25. bis 28. Oktober im Marstall von Schloss Berg. Donnerstag, 25. Oktober, 19 Uhr, Vernissage im Komplott unterm Dach mit einer Einführung von Katja Sebald. Freitag, 26. Oktober, 19 Uhr, Vorführung des Films "2467 Km" von Pascal Rösler und Pure Water for Generations und anschließende Diskussion. Samstag, 27. Oktober, 19 Uhr, Performance und ab 20 Uhr Konzert; Die Ausstellung ist Freitag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr zu besichtigen.

© SZ vom 25.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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