Erstauflage:Richtungsweiser bei der Berufswahl

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Andreas Roß vertritt das Wirtschaftsforum Oberland. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Ein neuer "Ausbildungskompass" für den Landkreis informiert Jugendliche ebenso wie Unternehmen

Von Claudia Koestler, Bad Tölz-Wolfratshausen

Was macht ein Technischer Produktdesigner? Welche Stärken und Talente sollte ein Zerspanungsmechaniker mitbringen? Was verdient ein Koch in der Ausbildung im Gegensatz zu einem Zimmerer? Und wo kann man diese Berufe erlernen oder durch ein Praktikum ausprobieren, ob es das Richtige wäre? Auf diese und noch mehr Fragen gibt es nun Antworten, und zwar speziell auf den Landkreis bezogen in einem Kompendium mit dem Titel "Ausbildungskompass". 105 Unternehmen aus dem Landkreis, die auf 135 Seiten 104 verschiedene Berufe vorstellen, dazu konkrete 165 Ausbildungsplätze, 157 Praktikumsplätze und 36 duale Studienplätze anbieten: Das sind die Eckdaten der Broschüre, die das Wirtschaftsforum Oberland in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) München und Oberbayern, dem Landkreis und der Agentur für Arbeit erstmals für den Landkreis aufgelegt hat.

Was die Zahlen nur unzureichend ausdrücken: Das Heft ist ein ebenso umfassendes wie gewichtiges Kompendium für Schüler und Jugendliche zur Berufsfindung geworden. Es bietet jungen Menschen einen Überblick über die unterschiedlichsten Berufe und darüber, welches Spektrum an Ausbildungsberufen es in der Region gibt. Oder, wie es Reinhold Krämmel, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Bad Tölz-Wolfratshausen, ausdrückte: "Einen besseren, kompakteren Überblick gibt es nicht."

Krämmel präsentierte die anzeigenfinanzierte Broschüre zusammen mit Andreas Roß, Vorstand des Wirtschaftsforums Oberland, Landrat Josef Niedermaier (FW), Udo Kohnen, Geschäftsstellenleiter der Arbeitsagentur Bad Tölz, und der Marketingexpertin Monika Uhl. "Ein tolles Werk", begeisterte sich Krämmel. "Denn es ist übersichtlich, man kann sich leicht und sehr gut orientieren, und es macht Spaß, darin zu schmökern", sagte er.

Seit den Pfingstferien wird der Ausbildungskompass an den Schulen des Landkreises und an die teilnehmenden Unternehmen verteilt. Derzeit geht das Kompendium auch an die Städte und Gemeinden, wo es für alle zugänglich ausliegen wird.

Der Ausbildungskompass ist nach Angaben von Roß ein Werk für die Region Oberland (Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen und Miesbach). Allerdings hat jeder der vier Landkreise eine eigene Ausgabe. Die Tölzer Version hat eine Auflage von 3500 Stück. Es gibt sie auch online. Laut Uhl soll in Kürze zusätzlich eine digitale Plattform geschaffen werden mit Funktionen wie Datenbank- und Umkreissuche.

Für Krämmel ist bemerkenswert, dass hier zahlreiche Unternehmen gemeinsam agieren. Für ihn ist der Ausbildungskompass somit auch eine Initiative gegen den sich verschärfenden Fachkräftemangel. "Mit dem Heft können wir den Wert einer Berufsausbildung deutlich machen. Nämlich dass eine gute Ausbildung gleichwertig, in manchen Fällen sogar höherwertig sein kann als eine akademische Laufbahn", sagte er. "Die Lücken bei den Fachkräften sind da", bestätigte Niedermaier. Deshalb sei jede Aktion, die dazu beitrage, den Wirtschaftsstandort zu stärken, mehr als willkommen. Der Ausbildungskompass sei "ein gewichtiges Werk" geworden, das Schülern Perspektiven biete. Auch Roß ist vom Erfolg der Broschüre überzeugt: "Die Erstauflage wird der Einstieg in nachfolgende Publikationen sein."

www.mein-ausbildungskompass.de/

© SZ vom 06.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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