Einsatz für die Natur:Blühendes Schäftlarn

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Gemeinderat will Weiden für Insekten und Vögel schaffen

Von Ingrid Hügenell, Schäftlarn/Benediktbeuern

Auch in Schäftlarn sollen Insekten und Vögel bessere Lebensbedingungen vorfinden. Auf Antrag der Fraktion der Grünen will die Gemeinde prüfen, welche Flächen in "Blütenweiden" für Insekten, insbesondere Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, umgewandelt werden können. Diese Wiesen sollen nur selten im Jahr gemäht werden, damit entsprechende Blütenpflanzen dort überleben können. Dort fänden nicht nur Insekten, sondern auch viele Vogelarten Nahrung in Form von Samen der Blumen und Gräser, heißt es in dem Antrag.

"Für die Gemeinde war und ist der Aufbau und Erhalt von Blühwiesen und blühenden Sträuchern ein wichtiges Anliegen", heißt es in dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderats. Die Mitarbeiter des Bauhofs werden beauftragt, geeignete Flächen zu finden und diese entsprechend zu bewirtschaften. Geprüft wird auch, welche Wiesen seltener als bisher gemäht werden können.

Die Verwaltung und Bürgermeister Matthias Ruhdorfer (CSU) wiesen darauf hin, dass es in Schäftlarn tatsächlich noch einige Wiesen gibt, die nur einmal jährlich gemäht werden, etwa am Ebenhauser Bahnhof oder beim Neuchlanwesen, bei deren Mahd Sensen zum Einsatz kommen. An anderen Stellen werde um die Blumen herumgemäht. Susanne Dichtl (CSU) sagte, sie sehe in einer Gemeinde wie Schäftlarn nicht den starken Bedarf für Blühwiesen, "wo in den Gärten alles voller Blüten ist". Ihr Fraktionskollege Georg Lang schlug vor, in der Gemeinde Schäftlarn zusätzlich zum Blumenschmuckwettbewerb einen Wettbewerb für naturnahe Gärten auszurufen. Zugleich monierte er, dass die Anzahl der Mähroboter in privaten Gärten ständig zunehme, die faktisch ununterbrochen das Gras kurz hielten.

Unterdessen werden in der Gemeinde Benediktbeuern am Mittwoch unter der Anleitung des Wildpflanzenexperten Reinhard Witt einige Flächen von Mitarbeitern der Bauhöfe Benediktbeuern, Wolfratshausen und Geretsried eingesät oder bepflanzt. Benediktbeuern ist Pilotgemeinde des Projekts "Blühender Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen", den der Landesbund für Vogelschutz (LBV) zusammen mit Imkern und Gartenbauvereinen voriges Jahr ins Leben gerufen hat. Mitglieder des LBV, der Imker- und Gartenbauvereine sind ebenfalls dabei. Um 8.15 Uhr hält Witt im Rathaus einen Vortrag, von 9.30 Uhr an wird gepflanzt. In Bad Tölz blühen schon die ersten Flächen.

© SZ vom 05.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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