Brot und Spiele:"Zur Not mach ich die Augen zu"

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Foto: Manfred Neubauer (Foto: N/A)

Nicole Müller-Pürzer ist Frontfrau der Band "Whiskey'n'Gin"

Interview von Stephanie Schwaderer

Bairisch, quirlig, patent: Man kennt Nicole Müller-Pürzer als Musiklehrerin und Veranstalterin der Kultur-Reihe "Heimat am Abend". Nun steht die 36-jährige Lenggrieserin mit ihrem Mann, Sepp Müller, und drei weiteren Profis auf der Bühne. Whiskey'n'Gin nennt sich die Formation, die am Freitag in Lenggries und am Samstag in Benediktbeuern zu erleben ist.

SZ: Wie fühlen Sie sich als Frontfrau?

Nicole Müller-Pürzer: Zum Glück muss ich nicht viel sagen. Ich denke mir immer: Halt die Waffel und mach, was du kannst. Und das ist singen. Bei Hochzeiten singe ich schon seit langem. Wenn ich mit der Band auftrete, sehe ich vor mir das Mikro, sonst nichts, zur Not mach ich die Augen zu.

Sie zählen also nicht zu den Veranstaltern, die eigentlich lieber selbst auf der Bühne stehen würden?

Überhaupt nicht! Ich mache ja nur wenige Veranstaltungen und immer nur solche, bei denen ich am liebsten selbst Gast wäre. Bislang hat auch immer der Sepp die Ansagen bei "Heimat am Abend" übernommen, aber das letzte Mal hat er sich geweigert. Da ist er einfach nicht vorgegangen, sondern hat darauf bestanden: Du gehst!

Und wie war's?

Furchtbar. Aber die Leute haben sich, glaube ich, amüsiert.

Würden Sie trotzdem für unsere Leser mal kurz die Band vorstellen? Sebastian Schwarzenberger ist . . .

. . . mein liebster Hausfreund. Er hat nie Zeit, kann dann aber spontan versitzen - bis zum Abend, und dann wird noch gemeinsam gekocht. Außerdem spielt er wunderbar Gitarre, er hat mittlerweile ja auch Fernsehauftritte, und er kann singen, auch wenn er das Gegenteil behauptet. Michael Beilhardt ist unser Rocker aus den 80ern, allerdings mit deutlich besseren Klamotten. Wenn es nach ihm ginge, hätten wir zehn Nummern von Status Quo im Programm. Anton Simon, unser Bassist, ist eine große Konstante und Stütze in der Band. Er ist unglaublich geerdet und einer unserer besten Freunde.

Und Sepp Müller?

Ist mein Schatz. Punkt.

Wie kam es zu dem Bandnamen?

Wir proben bei uns in der Küche, und da Donnerstag der kleine Freitag ist, kann es schon sein, dass es mal einen Whiskey gibt, aber nur für die Burschen. Ich finde Whiskey furchtbar. Schon der Geruch! Für mich gibt es Gin. Whiskey und Gin - das klingt eigentlich ganz gut, haben wir uns gedacht.

Sie beschreiben das Programm, das Sie in Lenggries spielen, als "schön wie der Frühlingshimmel und abwechslungsreich wie das Wetter im April", was heißt das?

Da geht es natürlich um die Liebe, die ja auch nicht immer nur nett ist. Es gibt Eigenes und Coversongs, Irisches, Fast-Spanisches und natürlich Bluesiges.

Was singen Sie am liebsten?

Balladen. Ich bin keine Rockröhre, eher eine Gefühlstante. Wenn ich singe, lege ich da ganz viel von mir rein. Mein Lehrer hat immer gesagt: In dem Moment, in dem du singst, bist du nackt, da du alle Gefühle preis gibst. Du kannst dich nirgends verstecken. Das stimmt.

Whiskey 'n' Gin tritt am Freitag, 8. April, 19 Uhr, mit der Geschichtenerzählerin Katharina Ritter in der Waldkirche in Lenggries auf, das Motto: "April, April - die Liebe weiß nicht was sie will", Eintritt frei. Am Samstag, 9. April, spielt die Band beim Benefizkonzert "Im Oberland dahoam" in Benediktbeuern (Barocksaal, 20 Uhr); mit dabei sind außerdem Michael Wiesner & Friends und S'Elysion , Karten zu 15 Euro beim Winzerer in Tölz, im Klosterladen und bei Schreibwaren Baader Benediktbeuern.

© SZ vom 07.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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