Brot und Spiele:"Wir sind weg vom Rockigen"

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Kabarettist Sepp Müller. (Foto: Manfred Neubauer)

Der Mü-Sepp und die "Housemusi" stellen ihr Programm "3" vor

Interview von Benjamin Engel

Der "Mü" ist in der Region bekannt. Sepp Müller, wie der 44-Jährige in Wahrheit heißt, ist Kabarettist und leitet die Lenggrieser Müsikwerkstatt. Mit dem Trio D'Housemusi mischt er groovige Landler mit Rock. Mit der Lenggrieser Kleinkunstbühne "KKK" feiern Müller (Schlagwerk), Martin Regnat (Steirische und Kontergitarre) und Toni Fischer (E-Zither) an diesem Sonntag Premiere mit ihrem neuen dritten Programm "3". Das Konzert im Arzbacher Kramerwirt wird live mitgeschnitten.

SZ: Sie nennen Ihr drittes Programm "3". So hieß auch das dritte Studioalbum des österreichischen Popstars Falco - sein erfolgreichstes. Wollen Sie mit der "Housemusi" jetzt ebenfalls den Massengeschmack bedienen?

Sepp Müller: Wie unser Programm ankommt, wissen wir ja noch nicht. Die Zahl drei hat sich ergeben. Es ist unser drittes Programm. Wir sind zu dritt. Martin spielt drei-chörige Bässe auf der Ziach. Es soll unsere dritte CD werden. Seit der vergangenen sind einige neue Stücke entstanden.

Schon Ihre zweite CD "So is hoid" klang weniger rockig als die Vorgängerin. Worauf können sich die Fans nun einstellen?

Wir sind in unserem Sound feiner und instrumentaler geworden, weg vom Rockigen und Gestampften. Von den zehn neuen Nummern sind nur zwei mit Gesang. Es sind Reggae-Stücke mit dabei, aber auch eine Art Techno-Musi, so wie man es eben von D'Housemusi kennt. Martin Regnat spielt auf der Raffele, einer Art Ur-Zither mit drei Saiten. Zusammen mit Schlagzeug und E-Zither klingt das ziemlich schräg. Aber es hat einfach gepasst. Und aus dem Mürztaler Marsch haben wir einen Blues gemacht.

Sie haben einmal gesagt, sie seien manchen Traditionalisten durchaus dankbar, weil sie oft berechtigte Kritik äußerten.

Ja. Aber es ist eher so, dass sich die Traditionalisten mit uns versöhnt haben. In den letzten Jahren ist in der Volksmusikszene viel passiert. Da gab es einen regelrechten Aufbruch. Wichtig ist für uns, dass uns selbst gefällt, was wir machen. Kürzlich habe ich Gloana Bauer auf dem Oktoberfest gehört. Mit der ganzen Wiesntracht ist das für mich schon grenzwertig. Aber der Erfolg gibt dem Stück Recht.

In den vergangenen drei Jahren haben Sie mit D'Housemusi fast 150 Konzerte gespielt, von Tölz bis ins Elsass, von Koblenz in die Oberpfalz bis nach Tirol.

Das hat auch Spaß gemacht. Trotzdem werden wir erst einmal nur noch bis März 2017 auftreten, noch so um die 15 bis 20 Konzerte spielen. Dann wollen wir für ein halbes Jahr Pause machen.

Das werden Ihre Fans nicht gern hören.

Ja. Aber wir brauchen alle einfach wieder ein bisschen mehr Zeit für uns, auch um Neues zu komponieren. Wir haben ja alle noch einen Beruf. Ich gebe Unterricht für Musikinstrumente. Wir brauchen einfach alle eine kreative Pause.

Fans dürfen sich auf Neues freuen?

Wir haben uns gedacht, ob wir nicht auch einmal wieder einen Text auf Englisch einsingen könnten. Das könnte durchaus eine Option sein. Wir haben uns da keine Grenzen auferlegt. Außerdem bin ich vergangene Woche als Solo-Kabarettist aufgetreten. Das hat Spaß gemacht. Und mit Sebastian Schwarzenberger spiele ich in einer Akustikband. Jetzt hoffe ich, dass der Live-Mitschnitt unseres Konzerts im Kramerwirt funktioniert.

"3" (Premiere), Sonntag, 9. Oktober, Kramerwirt Arzbach, 19 Uhr, www.kkk-lenggries.de

© SZ vom 08.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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