Brot und Spiele:"Wir essen auch sehr viel"

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Schon mit acht Jahren hielt Sören Decker bei den "Beuerberger Streichertagen" eine kleine Geige in der Hand. (Foto: privat)

Sören Decker spielt bei den Streichertagen die erste Geige

Interview von Stephanie Schwaderer

Schon mit acht Jahren hielt Sören Decker bei den "Beuerberger Streichertagen" eine kleine Geige in der Hand. Mittlerweile ist der Beuerberger Gymnasiast volljährig und gehört zu den ältesten und versiertesten Teilnehmern. An diesem Freitag geht das außergewöhnliche Orchesterwochenende unter der Leitung von Daniela Wabnitz in die 15. Runde.

SZ: Freut man sich mit 18 noch immer auf die Streichertage?

Sören Decker: Auf jeden Fall! Das gemeinsame Musizieren, alte Freunde treffen - das ist jedes Mal schön. Außerdem ändert sich die Rolle. Als Kleiner sitzt man nur dabei und versucht, möglichst gut zu spielen. Als Älterer übernimmt man Führungsaufgaben im Sozialen wie im Musikalischen. Vor drei Jahren, zum Beispiel, durfte ich die dritten Geigen unterrichten. Diesmal spiele ich die erste Geige, und entsprechend anspruchsvoll werden die Stücke.

Was steht denn auf dem Programm?

Moment, da muss ich schnell nachschauen - ich bin noch gar nicht richtig dazugekommen, mir die Noten anzusehen.

Cool. Andere Teilnehmer üben schon seit Wochen.

Ja, aber mit der Zeit bekommt man Routine. Ich kann ganz gut vom Blatt spielen. So, da sind die Noten: Wir beginnen mit einem Choral von Johann Sebastian Bach, "In meines Herzens Grunde". Solche Stücke sind immer gut, um sich zusammenzuhören. Das Orchester kommt in dieser Form ja erst am Freitag zusammen und besteht auch nur für drei Tage. Außerdem spielen wir eine Arie von Bach, Sinfonien von Mozart und Haydn und ein Stück von Arvo Pärt, auf das ich schon sehr neugierig bin.

Ein anspruchsvolles Programm. Wie bewältigt man das in zweieinhalb Tagen?

Das frage ich mich auch immer. Und jedes Mal am Freitagabend denke ich: Oh je, diesmal wird es nichts! Aber es wird. Das Abschlusskonzert am Sonntag ist immer ganz gut. Da entsteht so ein gemeinsamer Zug. Es entwickelt sich. Und am Ende ist man richtig erschöpft, weil man so viel gearbeitet hat.

Klingt nach einem harten Wochenende.

Ja, es ist anstrengend, wir essen auch sehr viel: Es gibt Frühstück, Brunch und Mittagessen, Kaffee und Kuchen und Abendessen. So hält man ganz gut durch. Aber es macht natürlich auch großen Spaß, einander zuzuhören und sich Sachen abzuschauen. Bei den Streichertagen bekommt man immer wieder richtig Lust aufs Spielen.

Öffentliches Abschlusskonzert der Beuerberger Streichertage am Sonntag, 19. Juli, 17 Uhr, Pfarrheim Beuerberg, Eintritt frei

© SZ vom 16.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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