Bayerische Auszeichnung:Fraunhofer-Öfen sind "Heimatschätze"

Die Klosterführer Johannes Neuner, Dieter Müller und Marianne Dörflinger mit Klosterdirektor Lothar Bily (v. l.) vor einem der prämierten Hafenschmelzöfen in der Fraunhofer-Glashütte. (Foto: Privat/oh)

Die Hafenschmelzöfen des Museums Fraunhofer Glashütte im Kloster Benediktbeuern sind mit dem Preis "100 Heimatschätze" ausgezeichnet worden. Den Wettbewerb hatten das bayerische Heimat- und das Kunstministerium in Verbindung mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen und dem Landesverein für Heimatpflege ausgeschrieben. Etwa 600 von mehr als 1300 nichtstaatlichen Museen beteiligten sich daran. Auch Dieter Müller, der in Benediktbeuern als Klosterführer tätig ist und das Erbe des berühmten Optikers und Physikers Joseph von Fraunhofer pflegt, hatte im Auftrag des Klosters Anträge für zwei Exponate des Museums als Exempel der bayerischen Technikgeschichte gestellt, ein in Benediktbeuern unter Beteiligung Fraunhofers gefertigtes Fernrohr und die zwei Hafenschmelzöfen in der Glashütte, welche letztere auf Anhieb erfolgreich waren. Der mit 1000 Euro dotierte Preis wurde im Kloster mit Freude entgegengenommen. Das Preisgeld soll dem Gesamtbereich Klosterführung in Benediktbeuern zugute kommen.

Fraunhofer erzielte seine bahnbrechenden Erfolge in Benediktbeuern: die Entwicklung des schlierenfreien Flintglases sowie die Entdeckung der nach ihm benannten "Fraunhoferschen Linien", dunklen Linien im Sonnenspektrum. In Hafenschmelzöfen wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts auch das für Fraunhofers Forschungs- und Entwicklungsarbeiten benötigte Glas in Benediktbeuern geschmolzen. Zwei dieser Öfen samt Rührwerk sind im Museum zu besichtigen, täglich von 9 bis 16 Uhr bei freiem Eintritt. Führungen auf Anfrage per Mail an fuehrung@kloster-benediktbeuern.de

© SZ vom 09.08.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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