Es ist geschafft: Die Bürger fürs Badehaus Waldram-Föhrenwald bekommen nicht nur eine stattliche finanzielle Unterstützung der Stadt Wolfratshausen, sie werden nach bald fünf Jahren endlich von dieser - ihrer Heimatstadt - ins Herz geschlossen. Das mag pathetisch klingen, doch genau so ist es auch: gefühlsbetont und feierlich. Wenn der Zweite Bürgermeister der Stadt dem Verein erst "ein Triple A" für dessen enormes bürgerschaftliches Engagement attestiert und dann erklärt: "Sie sind der Stolz unserer Stadt", dann durfte da auf der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend der eine oder die andere schon mal ein Tränchen wegwischen.
Schnaller kam in Vertretung des anderweitig verpflichteten Bürgermeisters. Und er hat ihn sehr gut vertreten. Mit ein wenig Selbstkritik, einer Prise Heiterkeit und mit weit ausgebreiteten Armen. Diese Stadt sei lebenswert, sagte er, blickte in den Saal und ergänzte: "Durch Sie alle." Nebenbei kündigte er, wie es am Dienstag im Stadtrat schon SPD-Sprecher Fritz Meixner getan hatte, einen Antrag auf Beitritt der Stadt zum Badehaus-Verein an. Das ist so richtig wie überfällig.
Die Bürger fürs Badehaus haben sich all dies im Wortsinn erarbeitet. Ehrenamtlich und hart erarbeitet. In Hunderten Stunden, mit präziser Zielsetzung, akribischer Planung, starkem Willen, großer Durchsetzungskraft und allzeit hochgekrempelten Ärmeln. Dass ein rein ehrenamtlich wirkender Verein ein Projekt von weit überregional ausstrahlender Bedeutung, das anderswo womöglich von der öffentlichen Hand getragen würde, realisiert, ist jeder Pathetik wert. Dem Antrag auf Mitgliedschaft Wolfratshausens als vierter Kommune nach Penzberg, Berg und Geretsried wird sich, so darf man hoffen, wohl nun auch keiner mehr entziehen wollen.