Bad Tölz-Wolfratshausen:Tarifkonflikt: Bauarbeiter fahren nach Berlin

Das Baugewerbe hat Hochkonjunktur, die Auftragsbücher sind voll. Doch nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen im deutschen Bauhauptgewerbe Ende April dieses Jahres "brodle" es in der Branche ordentlich. Deshalb machen sich Bauarbeiter aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen in der kommenden Woche auf den Weg nach Berlin. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) mit. Dort wollen die Bauarbeiter am Montag, 7. Mai, "ordentlich Frust ablassen", wie es in der Ankündigung heißt: Denn die Stimmung unter den rund 1760 Bauarbeitern im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen sei nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen "denkbar mies": "Vom Maurer bis zum Kranführer - alle sind stinksauer", teilt die IG Bau mit. Ihren Frust deutlich machen wollen die Bauarbeiter direkt vor dem Gebäude, in dem sich in der kommenden Woche die Schlichtungsrunde treffen soll: "Drinnen wird Ex-Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement als Schlichter versuchen, die Arbeitgeber zu einem fairen Angebot zu bewegen. Draußen wird die Bau-Delegation aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen laut und deutlich sagen, was sie will. Da ist mächtig Druck auf dem Kessel. Und den Druck lassen die Bauarbeiter in Berlin ab", sagt Michael Müller, Bezirksvorsitzender der IG Bau. Die Lohnforderung der Gewerkschaft sei vergleichbar mit anderen Branchen: sechs Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

© SZ vom 04.05.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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