Bad Tölz-Wolfratshausen:Streik bei Oberbayern-Bus

Schüler und Pendler stranden - Ärger über späte Ankündigung

Nichts geht mehr: Die Busfahrer im Regionalverkehr Oberbayern (RVO) sind am Donnerstag auch im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zum Warnstreik aufgerufen. Der Ausstand begann um 3 Uhr und soll 24 Stunden dauern. Die Gewerkschaft EVG berichtet: "Es gibt massive Störungen im Berufs- und Schülerverkehr." Schwerpunkte sollten Bad Tölz, Lenggries, Jachenau, Kochel am See und Penzberg sein. Welche Linien und Verbindungen tatsächlich ausfallen, war zunächst nicht zu erfahren.

Der Streik hat die Pendler und Schüler unvorbereitet getroffen: Die Gewerkschaft EVG hat ihn erst am Mittwochabend angekündigt. "Das ist echt ärgerlich", klagte etwa die Schülerin Valérie (16), die am Busbahnhof Bad Tölz am Isarkai gestrandet war. "Ich muss zum Sommerfest meiner Schule in Waldram, wo ich mit der Band spiele."

Die Gewerkschaft weiß, dass sie die Pendler und Schüler in Nöte bringt. "Wir bedauern, dass wir auch die Fahrgäste treffen und bitten um Verständnis", sagt der Streikleiter der EVG, Isidoro Peronace. "Aber wenn es nach fünf Verhandlungsrunden in zentralen Punkten keine Annäherung gibt, bleibt uns angesichts der Unbeweglichkeit der Arbeitgeberseite keine andere Möglichkeit, als Druck auszuüben." Bei den Tarifverhandlungen für die rund 650 Beschäftigten zeichne sich keine Lösung ab.

Die Bahn weist das zurück: Mit anderen Busgesellschaften habe es bereits Kompromisse gegeben. Auch dem RVO sei ein vergleichbares Angebot unterbreitet worden, das die Gewerkschaft bei der jüngsten Runde am 16. Juni abgelehnt habe. Die Forderungen beliefen sich in der Summe auf zehn Prozent. Die Bahn zahle ohnehin besser als andere Busbetriebe.

© SZ vom 17.07.2015 / DAC, SCI - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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