Bad Tölz-Wolfratshausen:Speed Dating mit Folgen

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"Eine unkomplizierte Art der Kontaktaufnahme zwischen Schülern und Unternehmern", so nennt Schulrat Jürgen Heiß das Job-Speed-Dating. (Foto: Peter Steffen/dpa)

Zweite Auflage der Blitz-Bewerbungsgespräche zwischen Betrieben und Schülern

Von Claudia Koestler, Bad Tölz-Wolfratshausen

Schüler des Landkreises haben erneut die Chance, in wenigen Minuten zum Traumberuf zu kommen: Am Donnerstag, 27. Oktober, findet in den Sitzungssälen des Landratsamts das zweite Job-Speed-Dating statt.

"Job-Speed-Datings sind eine unkomplizierte Art der Kontaktaufnahme zwischen Schülern und Unternehmern", erklärte Schulrat Jürgen Heiß am Montag bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung der Veranstaltung. Im Vordergrund stünden dabei nicht Zensuren, schulische Leistungen oder die schriftliche Präsentation in Form einer Bewerbungsmappe, sondern der persönliche Eindruck: "Der des Schülers auf den Unternehmer und der, den das Unternehmen auf den Schüler macht", sagte Heiß.

Zehn Minuten Zeit haben Schüler und Ausbildungsbetriebe bei diesem Job-Speed-Dating, um einander zu beschnuppern und zu prüfen, ob die Chemie stimmt. Für den Unternehmer sollte in dieser kurzen Zeit deutlich werden, ob der Schüler für eine Ausbildung im Unternehmen infrage kommt. Der Jugendliche gewinnt seinerseits mehr Klarheit über das Berufsbild und lernt einen möglichen Ausbildungsbetrieb kennen.

Nach den zehn Minuten sollte im Idealfall für beide Seiten feststehen, ob ein vertiefendes Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt sinnvoll ist. "Ersatz für ein ausführliches Bewerbungsgespräch kann und will die Veranstaltung nicht sein", betonte Heiß. Wenn aber alles passt, gibt es die Einladung zu einem weiterführenden Treffen. Und wenn nicht, sei nichts verloren, glaubt Heiß, im Gegenteil: "Dann sehen die Beteiligten die Veranstaltungen einfach als Übung für kommende Vorstellungsgespräche."

Organisiert und veranstaltet wird das Job-Speed-Dating vom Arbeitskreis Schule-Wirtschaft, in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Oberland, der Handwerkskammer für München und Oberbayern, der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, dem Staatlichen Schulamt und dem Landkreis. Es richtet sich einerseits an Ausbildungsbetriebe aller Branchen, zum anderen an Schüler der Klassen 9, M 9, V 1 und 2 und 10 der Mittelschulen, Realschulen und der Förderzentren. Doch die Veranstaltung ist nicht auf diesen Kreis beschränkt: "Jeder interessierte Jugendliche ist herzlich willkommen", betonte Heiß. Auch Gymnasiasten könnten sich bei dieser Gelegenheit informieren, Kontakte knüpfen und die Atmosphäre von Bewerbungsgesprächen kennenlernen.

Erstmals wurde das Dating im vergangenen Jahr angeboten. Die Nachfrage zur Wiederauflage sei im Anschluss von beiden Seiten enorm gewesen, sagte Heiß. 19 Betriebe und etwa 150 Schüler hatten 2015 teilgenommen, vier Ausbildungsverträge konnten abgeschlossen werden. "Plus x", ergänzte Heiß, weil noch nicht alle Beschäftigungsverhältnisse und weiterführende Praktika eruiert werden konnten. Heuer nehmen 27 Firmen teil, die eine große Bandbreite abdecken: von klassischen Handwerksbetrieben über Autohäuser, Banken und Bauunternehmen bis zu Pflegeeinrichtungen und der Asklepios-Stadtklinik.

61 Jugendliche haben heuer bereits ihr Interesse an ihren Wunsch-Betrieben im Internet angemeldet und sogenannte "Slots", also eine bestimmte Zeit, gebucht. So wird eine verbindliche Terminplanung erstellt. Allerdings sind am Abend der Veranstaltung noch spontane Buchungen möglich, sofern Slots unbelegt sind. "Einfach eine halbe Stunde früher vorbeikommen", rät Heiß.

Job-Speed-Dating, Donnerstag, 27. Oktober, 17 bis 19.15 Uhr, Sitzungssäle des Landratsamts Bad Tölz-Wolfratshausen, Flinthöhe, Bad Tölz

© SZ vom 19.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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