Bad Tölz-Wolfratshausen:Schutz der Oberen Isar

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Der Management-Plan für das wertvolle Naturgebiet liegt vor

Von Ingrid Hügenell, Bad Tölz-Wolfratshausen

18 Schutzgebiete im Landkreis gehören zum großen europäischen Biotop-Verbund Natura 2000. Eines davon ist das Obere Isartal. Für dieses liegt nun der Entwurf für den Managementplan vor. Die Natura-2000-Schutzgebiete sind auch unter der Bezeichnung "Flora-Fauna-Habitat", kurz FFH-Gebiet bekannt, die Obere Isar ist auch ein Vogelschutzgebiet. Naturschutzfachlich gilt die obere Isar als höchst wertvoll. Das Gebiet erstreckt sich von der Landesgrenze im Karwendelgebirge bis in die Landeshauptstadt München. Mit knapp 4 700 Hektar ist es eines der größten FFH-Gebiete in Bayern.

Die Richtlinien der EU legen fest, dass die Lebensräume für die Tiere und Pflanzen nicht ungünstiger werden dürfen, oder, ist das schon geschehen, der günstige Zustand wieder hergestellt werden muss. Um das zu gewährleisten, werden die Management-Pläne erstellt, die mit den örtlichen Grundbesitzern abgesprochen werden.

Der Managementplan-Entwurf "Oberes Isartal" ist nun fertig. Bevor er in Kraft tritt, soll er gegen Ende des Jahres bei mehreren sogenannten runden Tischen vorgestellt und diskutiert werden. Grundeigentümer und Bürger können sich vorher über die Inhalte und etwaige Einschränkungen informieren. Die Planentwürfe liegen dazu seit Anfang September für etwa acht Wochen in den vom FFH-Gebiet betroffenen Gemeinden aus. Sie können zu den Geschäftszeiten der Gemeinden eingesehen werden.

In Geretsried liegen die Planentwürfe im Rathaus, Zimmer-Nr. 26 oder Nr. 15, noch bis 28. Oktober aus, geöffnet ist von Montag bis Freitag von 7.30 bis 12.30 Uhr,

dienstags von 14 bis 16 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr.

Darüber hinaus bietet die Forst- und Naturschutzverwaltung mehrtägige Informationsausstellungen in ausgewählten Gemeinden an. Hier hat jeder die Möglichkeit, anhand von hochaufgelösten Karten auszumachen, wo sich die Schutzgüter befinden und inwieweit seine Flächen davon betroffen sind. Wer Fragen dazu hat, kann über eine ausliegende Liste Beratungstermine mit den Fachleuten der Naturschutz- und Forstverwaltung am letzten Tag der Informationsausstellung vereinbaren. Eine Informationsausstellung findet von Dienstag, 4., bis Donnerstag, 6. Oktober, in der Gästeinformation, Rathausplatz 2 in Lenggries statt, eine weitere von Montag, 17., bis Donnerstag, 20. Oktober, im Sitzungssaal des Rathauses Egling.

Die Gebiete im Natura-2000-Programm schützen Lebensräume seltener Arten, etwa die Kiesbänke und Inseln der Isar, die Brutplätze von Flussuferläufer und Flussregenpfeifer sind. Dort wächst auch die Deutsche Tamariske.

Der Managementplan wurde unter Federführung des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Holzkirchen und der Regierung von Oberbayern erstellt. Die ersten Schutzgebiete aus Bayern wurden im Jahr 2000 gemeldet, weitere 2004.

© SZ vom 24.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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