Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) ruft wieder zum Vögelzählen auf. An diesem Freitag beginnt die "Stunde der Wintervögel". Jedermann kann mitmachen und so zum Bürgerforscher werden. Die Teilnehmer sollen zwischen Freitag, 5., und Sonntag, 7. Januar, eine Stunde lang die Vögel zählen, die sie in ihrem Garten oder an ihrem Balkon sehen und dem LBV anschließend das Ergebnis mitteilen.
Damit helfen sie wichtige Daten zur Verbreitung der häufigen heimischen Vogelarten zu sammeln. Denn während das Vogelsterben in der Agrarlandschaft schon erwiesen ist, wollen die Naturschützer nun herausfinden, ob die Anzahl der Vögel auch im Siedlungsraum spürbar abnimmt, erklärt Martina Gehret, LBV-Beauftragte für die Bürgerforschung. "Wir können und müssen unbedingt verhindern, dass der Vogelschwund dort ebenso zuschlägt wie in der freien Landschaft", sagt Gehret. Im vorigen Winter zeigte die Aktion das Ausbleiben vieler Meisenarten. Mit Spannung erwartet der LBV das Abschneiden des Stars, Vogel des Jahres 2018, um mehr über mögliche Auswirkungen des Klimawandels auf sein Zugverhalten zu erfahren. Das Projekt liefert generell wertvolle Informationen über die Entwicklung der heimischen Vogelwelt, die Zahlen zeigen vor allem Trends auf.
Um möglichst viele Informationen zu erhalten, hofft der LBV darauf, die Rekordbeteiligung aus dem vorigen Jahr nochmals zu übertreffen. "Denn je größer die Teilnehmerzahl ist, desto wertvoller werden die Ergebnisse", sagt Gehret. Besondere Kenntnisse sind für die Teilnahme am Bürgerforscher-Projekt dem LBV zufolge nicht notwendig. Die pure Freude an der Natur reiche dafür schon aus. Auf der Seite des LBV im Internet finden sich Steckbriefe der 25 wichtigsten Vogelarten.
Und so wird gezählt: Von einem ruhigen Plätzchen aus wird von jeder Art die höchste, gesichtete Anzahl an Einzeltieren innerhalb der beobachteten Stunde notiert. Wichtig ist, dass wirklich eine Stunde lang gezählt wird. Die Ergebnisse können im Internet unter www.stunde-der-wintervoegel.de, per Post (Einsendeschluss ist Montag, 15. Januar) oder am 6. und 7. Januar, von 10 bis 18 Uhr, auch telefonisch unter 0800/115 7 115, gemeldet werden.