Bad Tölz-Wolfratshausen:Mit dem MVV von Wolfratshausen nach Deisenhofen

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Wenn auch der Kreistag zustimmt, könnte es in zwei Jahren eine neue Buslinie von Wolfratshausen nach Deisenhofen geben. (Foto: Hartmut Pöstges)

Umweltausschuss befürwortet neue Buslinie für Pendler, die in den Münchner Osten wollen.

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz-Wolfratshausen

Womöglich wird es in zwei Jahren eine Buslinie von Wolfratshausen nach Deisenhofen geben. Die Gemeinden Egling und Oberhaching haben das gemeinsam beantragt. Denn die Park-&-Ride-Plätze am S-Bahnhof in Deisenhofen sind werktags überfüllt. Überwiegend Wagen aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen stünden dort, sagt der Oberhachinger Bürgermeister. Er sprach deshalb mit seinem Eglinger Amtskollegen Hubert Oberhauser - und fand Gehör. Die landkreisübergreifende Busverbindung soll vom S-Bahnhof Wolfratshausen über Egling, Endlhausen und Oberbiberg zum S-Bahnhof Deisenhofen fahren.

Die Gesamtkosten für die komplett neue Linie belaufen sich nach Schätzungen des MVV auf maximal 500 000 Euro im Jahr. Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen müsste 66 Prozent übernehmen, also bis zu 330 000 Euro. Viel Geld, waren sich der Umweltausschuss des Kreistags einig. Dennoch beschloss das Gremium den Betrieb von 2018 an für fünf Jahre mehrheitlich. Die Kreisräte wie auch Landrat Josef Niedermaier (FW) stießen sich daran, dass nicht, wie üblich bei neuen Busverbindungen, zunächst für zwei Jahre ein Probebetrieb eingerichtet werden soll. Üblicherweise beteiligen sich auch die nutznießenden Gemeinden an den Kosten. Doch das ist in diesem Fall nicht möglich, weil es sich nicht um zusätzliche Kurse auf einer Linie handelt, sondern um eine komplett neue Verbindung. Außerdem macht der Landkreis München, der bis zu 170 000 Euro pro Jahr trägt, keine Probebetriebe. Im 40-Minuten-Takt sollen zwei Busse die beiden S-Bahnhöfe verbinden. Start ist erst zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018, weil die Verbindung europaweit ausgeschrieben werden muss.

Dass so viele Autos aus dem Landkreis am Bahnhof Deisenhofen zu finden seien, liege daran, dass es viele Pendler in Richtung Osten gebe, sagte Niedermaier. Von Deisenhofen aus verkehren die S 3 in Richtung München und der Meridian in Richtung Holzkirchen/Rosenheim. Während Gerhard Hasreiter (CSU) Bedenken wegen der hohen Kosten äußerte, warb Gabriele Skiba (SPD) für den "Ringschluss" im Süden. Hasreiter betonte, dass sich der Gesamtetat des Kreises für den öffentlichen Nahverkehr damit auf zwei Millionen erhöhen werde. Skiba fand es ökologisch sinnvoll, den Individualverkehr zu vermindern. "Auch wenn es wehtut, das Geld ist richtig gut angelegt." Das sah auch Cornelia Irmer (FW) so: Was jetzt viel Geld koste, werde sich langfristig auszahlen. Gegen Hasreiters Stimme sprach sich der Ausschuss für die neue Busverbindung aus. Kreisausschuss und Kreistag müssen noch zustimmen.

© SZ vom 27.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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