Um fast 16 Prozent ist die Zahl der Azubis im Landkreis 2016 angestiegen, das berichtet die IHK für München und Oberbayern. 325 neue Lehrverträge, davon 112 in gewerblichen und 213 in kaufmännischen Berufen, wurden im Vorjahr abgeschlossen, 2015 waren es nur 281 gewesen. Damit schneidet der Landkreis mit einem Plus von 15,7 Prozent im Regierungsbezirk überdurchschnittlich ab, insgesamt ging die Zahl der Neuverträge um 0,6 Prozent zurück.
"Nichtsdestotrotz haben viele Betriebe zu kämpfen, sich ihren Fachkräftenachwuchs zu sichern", sagt Reinhold Krämmel, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Bad Tölz-Wolfratshausen. Die Suche nach geeigneten Bewerbern laufe praktisch das ganze Jahr über, vor allem kleine und mittlere Unternehmen würden intensiv um jeden Schulabgänger werben. "Aufgrund der guten Konjunktur und des Fachkräftemangels bieten sie reichlich Lehrstellen an, bekommen aber häufig immer weniger Bewerbungen", sagt Krämmel. Als Hauptgründe sieht der Vorsitzende die rückläufigen Schulabgängerzahlen von Mittel- und Realschulen sowie den Trend zu weiterführenden Schulen und zum Studium, obwohl für viele Abgänger eine Ausbildung eine bessere Wahl darstelle, "als ein abgebrochenes Studium".
Im Gegensatz zu den neu abgeschlossenen Lehrverträgen bleibt die Zahl der aktiven Ausbildungsbetriebe im Landkreis rückläufig. Gegenüber dem Vorjahr hat die Zahl um sechs abgenommen und liegt derzeit bei 245 aus Industrie, Handel und Dienstleistungen. Seit dem Höchststand von 2006 haben sich damit 66 Unternehmen - und damit jedes fünfte - aus der Ausbildung verabschiedet.
Insgesamt wurden der Agentur für Arbeit im vergangenen Jahr für den Landkreis 783 freie Ausbildungsplätze gemeldet von denen zum Stichtag am 30. September des vergangenen Jahres 88 unbesetzt blieben. Dazu zählen zusätzlich zu den Ausbildungsplätzen der IHK auch die des Handwerks und der freien Berufe.