Bad Tölz-Wolfratshausen:Jedes zweite Bad muss saniert werden

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Sechs Schwimmhallen gibt es im Landkreis: Neben Geretsried bangen die Sportler auch in Ascholding und Weidach um den Betrieb.

Sechs mehr oder weniger ausgebaute Hallenbäder gibt es im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Die Hälfte davon ist sanierungsbedürftig.

Bad Tölz

Glückliches Bad Tölz: Das dortige Hallenbad auf der Flinthöhe wurde erst im vergangenen Jahr nach gründlicher Revision ausgebaut. Es trägt nun den Namen "Hoamat". Neu ist darin eine Kelo-Sauna aus Baumstämmen, die an eine finnische Holzfällerhütte erinnert. Seitdem habe die Anzahl der Besucher deutlich zugenommen, sagt der Leiter Reinhard Oberleitner. Auch frühere Stammgäste der "Alpamare"-Sauna kämen offenbar hierher, nachdem das Spaßbad geschlossen hat; die übrigen Alpamare-Gäste eher nicht, denn Rutschbahnen, Wellenbad und Solebecken habe die "Hoamat" nicht zu bieten.

Ascholding

Das Hallenbad Ascholding ist schon seit Jahren ein Sanierungsfall. Ausgerechnet die Heizung ist dort marode, Rohre sind rostig - über kurz oder lang müsste dringend etwas geschehen. Die Gemeinde unterhält das Bad, das ein fünfstelliges jährliches Defizit produziert. Ein Förderverein kümmert sich ehrenamtlich darum.

Geretsried

Das Bad stammt aus den Siebzigerjahren. Die Grundsatzentscheidung, es durch ein neues zu ersetzen, steht. Die Frage ist nur: Wird es ein kleines Bad in Geretsrieder Eigenleistung oder die große interkommunale Variante? Die aktuelle einwöchige Schließung weist nicht auf einen gravierenden Mangel hin. Vielmehr waren nach Auskunft von Bauamtssprecher Christian Müller in der Damendusche zwei Abwasserleitungen gerissen, so dass das Wasser "ziemlich massiv" in den Keller lief. Es sei aber niemand gefährdet gewesen. Der Fliesenboden wurde aufgebrochen, die Rohre wurden ersetzt, jetzt wird noch der Boden erneuert, so dass am Dienstag, 16. Februar, wieder geöffnet werden kann. Fälle wie diesen habe man schon oft gehabt, sagt Müller, auch vor 20 Jahren. Es sei mit dem Bad wie mit einem alten Auto: "Man hangelt sich so durch."

Kochel am See

Unbeeinträchtigt von den Bauarbeiten läuft der Betrieb im Trimini weiter. In Kochel haben sich Unternehmer Heinz Steinhart und die Gemeinde voriges Jahr auf einen neuen Vertrag geeinigt. Seitdem wird an der "Kristalltherme" gearbeitet. Die Gemeinde beteiligt sich bis zur Fertigstellung mit monatlich 40 000 Euro an den Betriebskosten und mit 1,75 Millionen Euro an den Mehrkosten. Die neue Therme soll im November eröffnet werden.

Lenggries

Die "Isarwelle" ist ebenfalls ein Produkt der Siebzigerjahre. Für eine umfassende Renovierung waren im vergangenen Jahr schon 400 000 Euro im Haushalt eingestellt. Sie wurden nicht investiert, denn die Gemeinde will erst prüfen lasen, was alles zu tun ist. Ein Fachbüro wurde mit einem Sanierungskonzept beauftragt. Das Bad war 1991 erweitert worden.

Weidach

Das Lehrschwimmbecken in der Grundschule Wolfratshausen-Weidach, in dem auch die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) arbeitet, ist ebenfalls ein Problemfall. Es müsste nach den Worten Bürgermeister Heilinglechners dringend saniert werden: "Das wird schon seit Jahren umeinandergeschoben." Aber wie in Ascholding wartet man auch in Wolfratshausen ab, ob es zur großen Geretsrieder Lösung kommt.

© SZ vom 13.02.2016 / fam - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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