Bad Tölz-Wolfratshausen:Grunzende Stacheltiere

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Vogelschutz-Bund und Bayerischer Rundfunk rufen die Bayern dazu auf, Igel zu zählen

Das Grunzen eines Igels im Garten gehört? Oder einen Igel gesehen? Das kann man dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) melden. Der LBV und der Bayerische Rundfunk (BR) starteten Ende März das "Citizen Science"-Projekt "Igel in Bayern", das noch bis 20. November läuft. Ziel ist herauszufinden, wie es dem Igel in Bayern geht und wie seine Lebensbedingungen sind.

Die Bürger sind aufgerufen, alle Igel, die sie sehen - ob tot oder lebendig- dem LBV zu melden. So können die Naturschützer wichtige Informationen über den Einfluss von Landschaftsformen, Gartengestaltung und Verkehrsinfrastruktur auf die Igelpopulationen gewinnen. Über die Bürgerbeteiligung soll herausgefunden werden, wie gefährdet der Igel tatsächlich ist. Mehr als 20 000 der putzigen Stacheltiere sind bis Mitte August in ganz Bayern bereits gezählt wurden. Die LBV-Igelexpertin Martina Gehret freut sich über die hohe Zahl. "Das bestätigt, dass unser Vorhaben bei der Bevölkerung gut angenommen wird", sagt sie.

Auch im Landkreis gab es einige Sichtungen: In Wolfratshausen wurden bisher 22 Igel gezählt, in Weidach neun, in Waldram elf. Im Bereich um Geretsried sind es 18 Meldungen. Penzberg kann mit etwa 25 Meldungen aufwarten und der Raum Bad Tölz mit 18. In Benediktbeuern wurden sechs Igelsichtungen gemeldet und um Lenggries 17. Leider waren einige der Igel schon tot.

Der LBV sucht noch Pendler, die längere Strecken auf Bundes- oder Landstraßen unterwegs sind und bereit sind, über einen längeren Zeitraum die überfahrenen Igel auf den Strecken zu dokumentieren.

Eine besondere Pendlerin haben sie schon gefunden: Die Schauspielerin und Musikerin Anna Maria Sturm. "Wenn ich durch das Zählen der Igel meinen persönlichen Beitrag für wissenschaftliche Arbeiten und die daraus entstehenden Schutzmaßnahmen liefern kann, bin ich gern dabei", sagt die Naturschützerin.

Igel können ganz einfach per App oder über die Website www.igel-in-bayern.de gemeldet werden. Weitere Informationen zu dem Projekt sind ebenfalls auf der Seite zu finden.

© SZ vom 09.09.2015 / hafi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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