Asylsuchende und der Arbeitsmarkt: Das ist ein großes Thema in der Agentur für Arbeit Rosenheim, die auch für den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zuständig ist. "Im Jahr 2016 wird die Integration von Flüchtlingen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt als große Aufgabe auf uns zukommen", sagt Agentur-Chefin Nicole Cujai. Sie sehe gute Chancen für diese Menschen, wenn sie eine Bleibeperspektive haben. Denn die Stellenmeldungen der Betriebe erfolgten derzeit "auf hohem Niveau".
Eine Gesamtzahl von Asylbewerbern, die im Agenturbezirk Arbeit haben oder suchen, kann Cujai nicht nennen. Die Agentur wisse nicht, ob jemand aus einem bestimmten Land als Flüchtling kam oder nicht. Die Behörde schlüsselt die Antragsteller nach Nationalitäten auf. Demnach suchen derzeit 38 Menschen aus Afghanistan im Gebiet der Landkreise Rosenheim, Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach einen Arbeitsplatz, 91 Menschen aus diesem Land sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt. 98 Syrer wollen eine Stelle, 39 haben eine. Aus Eritrea haben sich 17 Menschen beworben, fünf stehen im Arbeitsleben.
Die beste Voraussetzung für eine Ausbildung oder einen Arbeitsplatz sei die Beherrschung der deutschen Sprache, so Cujai. Im "Bayerischen Arbeitsmarktprogramm 2016 für Menschen mit Fluchthintergrund" habe gerade für junge Asylbewerber eine duale betriebliche Ausbildung Vorrang vor einer Helfertätigkeit. Die Mitarbeiter der Agentur wollen deswegen frühzeitig beraten, arbeiten eng mit Helferkreisen zusammen.
Was Agentur-Chefin Cujai besonders wichtig ist: "Wir sparen nicht an Leistungen für Inländer, hier stehen uns die selben Gelder wie im vergangenen Jahr zur Verfügung." Konkret sind das rund 13,5 Millionen Euro für einheimische Jugendliche und Erwachsene im Agenturbezirk Rosenheim für dieses Jahr. Zusätzlich kommen etwa 2,4 Millionen Euro für Menschen mit Fluchthintergrund dazu.