Bad Tölz-Wolfratshausen:Feuer durch Feuerwerk

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Nach der nächtlichen Knallerei gab's vielerorts morgens schönere Töne zu hören - beim Neujahrsanblasen, hier mit der Irschenhauser Blasmusik. (Foto: Harry Wolfsbauer)

In der Silvesternacht müssen kleinere Brände gelöscht und einige Streitereien geschlichtet werden

Von Claudia Koestler, Bad Tölz-Wolfratshausen

Obwohl die Silvesternacht im südlichen Oberbayern insgesamt friedlich verlaufen ist, wurde die Polizei dennoch zu zahlreichen Einsätzen gerufen. Wie die Beamten mitteilen, gingen in der Silvesternacht zwischen 19 Uhr und 5 Uhr morgens rund 290 Notrufe in der Zentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd ein.

Insgesamt wurden 13 Brände in der Region gemeldet, fünf davon im Landkreis, die überwiegend durch abgebrannte Feuerwerkskörper hervorgerufen worden waren. Gleich zweimal musste die Tölzer Feuerwehr im noch jungen neuen Jahr ausrücken: Freitagfrüh bemerkte ein 45-jähriger Busfahrer ein Feuer auf dem Gelände eines Autohauses im Tölzer Gewerbegebiet "Im Farchet", woraufhin die Tölzer Wehr mit 17 Mann ausrückte und den Brand von drei Rollcontainern für Papierabfälle löschte. Von den Flammen wurde auch ein offener hölzerner Unterstand erfasst und beschädigt, die drei Plastikcontainer wurden vollständig zerstört. Der Sachschaden beläuft sich nach Angaben des Firmeninhabers auf etwa 2500 Euro. Nach Ansicht der Beamten wurden die Papiercontainer vorsätzlich von einem bislang unbekannten Täter in Brand gesetzt.

Fast zeitgleich wurde ein 50-jähriger Anwohner der Peter-Freisl-Straße 2 in Bad Tölz durch einen lauten Detonationsknall aus dem Schlaf gerissen. Bei seiner Nachschau stellte er fest, dass die Fensterscheibe der dort ansässigen Fahrschule beschädigt war, und verständigte die Polizei. Anhand der Spuren rekonstruierten die Beamten, dass ein Unbekannter einen sehr starken Feuerwerkskörper in einem Abstand von nur einem Meter zur Hauswand gezündet haben muss, wodurch die Scheibe zu Bruch ging und die Hauswand stark verschmutzt wurde. Nach Auskunft des Geschäftsinhabers beläuft sich der Schaden auf etwa 1500 Euro, die Polizei bittet um Hinweise.

Auch die Kameraden der Feuerwehr Bad Heilbrunn mussten am Neujahrsmorgen ausrücken: Dort war ein Stadl am östlichen Ortsausgang von Bad Heilbrunn in Brand geraten. Offenbar hatte eine Feuerwerksrakete, welche am Stadl niederging, das darin gelagerte Heu entzündet. Daneben wurden auch einige Holzbretter in Mitleidenschaft gezogen. Der Sachschaden beträgt nach Angaben der Polizei rund 200 Euro.

In Bichl hatten Anwohner der Ludlmühlstraße gegen zwei Uhr morgens ein Feuer an einem benachbarten Anwesen gemeldet, worauf die Wehren aus Bichl und Benediktbeuern ausrückten. Am Brandort stellte sich heraus, dass ein 49-jähriger Bichler um Mitternacht mehrere Feuerwerksbatterien abgefeuert und diese dann zum Abkühlen auf seine Mülltonnen gestellt hatte. Die Behälter aus Karton glühten jedoch noch und setzten die beiden Tonnen in Brand. Der Sachschaden beträgt etwa 100 Euro.

In Geretsried kam es kurz vor Mitternacht in einem Wohnblock zu einem Zimmerbrand, bei dem die Bewohnerin eine Rauchgasvergiftung erlitt und ins Krankenhaus gebracht wurde. Der Schwelbrand verursachte einen Sachschaden von knapp 30 000 Euro. Er wurde nach ersten Erkenntnissen allerdings nicht durch Silvesterraketen, sondern durch eine brennende Kerze ausgelöst.

Den überwiegenden Teil der Einsätze machten Ruhestörungen und Streitigkeiten aus, deren Ursachen der Polizei zufolge oftmals in zu hohem Alkoholkonsum lagen. So wurden die Beamten unter anderem um zwei Uhr morgens zu einer Diskothek am Tölzer Amortplatz gerufen, weil ein 20-jähriger eine 18-Jährige, wie es im Bericht heißt, aufdringlich antanzte und sie anschließend trotz heftiger Gegenwehr von hinten umfasste und sie unsittlich berührte. Er wurde zunächst von den Türstehern nach draußen gebracht und dann von der Streife in seine Unterkunft gefahren, auch, weil er von Gästen wegen seines Verhaltens wütend beschimpft worden war.

© SZ vom 02.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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