Bad Tölz-Wolfratshausen:Fahrverbot bei Hochwasser

Isartalverein sieht Entwicklung auf dem Fluss "mit großer Sorge"

Nach den Vorfällen am Wochenende auf der Isar, als zahlreiche Bootsfahrer gerettet werden mussten, fordert der Isartalverein eine dauerhafte Verordnung, die das Bootfahren immer dann verbietet, wenn auch die Flößerei auf der Isar eingestellt wird. Schon seit Monaten beobachte der Verein "mit großer Sorge die Entwicklung der Bootsfahrten, in erster Linie der Schlauchbootfahrten, auf der Isar, von Lenggries bis München", teilt der Vorsitzende Erich Rühmer mit. Bei einer Zählung am Sonntag, 10. Juli, an der Isarbrücke in Kloster Schäftlarn hätten Mitglieder des Isartalvereins in nur zwei Stunden 130 Boote aller Art verzeichnet, teilt Rühmer mit: "Von der Luftmatratze bis zum Faltboot war alles vertreten." Dabei hätten die Beobachter nicht nur zahlreiche Kinder mit und ohne Schwimmweste, sondern auch "kleine Beiboote mit Bierkästen" gesichtet.

"Es ist dringend geboten, etwas zu unternehmen, um es nicht zu versäumen wie bei anderen Sportarten an der Isar", erklärt der Vorsitzende des Isartalvereins. "Wir fordern wie der Verein Rettet die Isar jetzt eine Verordnung!" Es scheine "für alle durchaus verständlich", dass, wenn ein Verbot für Floßfahrten ausgesprochen wird, dies in Zukunft auch automatisch für Boote aller Art gelten sollte. Außerdem schlägt der Verein vor, dass Kinder bis zu einem Alter von zwölf Jahren obligatorisch eine Schwimmweste tragen müssen. Auch ein Alkoholverbot sei zu überdenken. Naturschutzverbände müssten nach jedem Wochenende an den Isarufern zahlreiche Bierflaschen aus Glas einsammeln, die aufgrund des niedrigen Pfands unachtsam liegen gelassen würden. Plastikflaschen seien hingegen aufgrund des hohen Pfandeinsatzes selten geworden.

© SZ vom 10.08.2016 / aip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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