Bad Tölz-Wolfratshausen:Erste Ankunft im Jodquellenhof

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In dem ehemaligen Tölzer Hotel ziehen Flüchtlinge ein

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz-Wolfratshausen

Sieben Asylbewerber sind am Dienstag im ehemaligen Hotel Jodquellenhof in Bad Tölz angekommen - eine Mutter mit vier Kindern aus Nigeria und ein Paar aus Eritrea. Zwölf weitere Flüchtlinge sollten es bis zum Abend sein. "Aber das weiß man nie genau", sagte Abteilungsleiter Michael Foerst vom Landratsamt am Nachmittag. Von 8. Juni an werden zwölf Flüchtlinge pro Woche im Landkreis - wie auch in den anderen oberbayerischen Landkreisen - erwartet.

Am Freitag vergangener Woche habe es eine Notbesprechung zwischen der Regierung von Oberbayern und den Landräten gegeben. Weil täglich mehrere Hundert Flüchtlinge in München ankämen, habe man sich auf eine neue Aufteilungsquote verständigt. Das bedeute, erklärte Foerst, dass Bad Tölz-Wolfratshausen in den nächsten zehn Wochen zwölf neue Flüchtlinge pro Woche aufnehmen müsse. Foerst rechnet damit, die Ankömmlinge "konventionell" unterbringen zu können. Aber mit dem Fortschreiten des Jahres könne es sein, dass Asylbewerber in Turnhallen leben müssten. In Penzberg, Landkreis Weilheim-Schongau, wurde bereits eine Schulturnhalle für Flüchtlinge hergerichtet.

Foerst bittet darum, geeignete leer stehende Immobilien dem Landratsamt zu melden. Aus dem Umfeld des Helferkreises sei das alte Pfarrhaus Am Poign in Wolfratshausen ins Spiel gebracht worden, die Kirche habe es aber bislang nicht angeboten. Der Kauf des alten Forstamts in Wolfratshausen sei noch nicht abgeschlossen. Da das Gebäude lange leer gestanden habe, müsste es wohl aufwendig saniert werden und wäre eh nur eine Interimslösung. Das Forstamt soll abgerissen werden, auf dem Grundstück möchte der Landkreis selbst Gemeinschaftsunterkünfte bauen. Auch das frühere Pflegeheim Alpenhof in Bad Heilbrunn wäre eine Option. Aber man wolle die Pläne der Eigentümer abwarten, sagte Foerst.

© SZ vom 03.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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