Bad Tölz-Wolfratshausen:"Enkeltrick" aufgeflogen

Bankangestellter schöpft Verdacht und informiert die Polizei

Ein aufmerksamer Bankangestellter aus Geretsried hat eine 80-jährige Frau vor erheblichem finanziellem Schaden bewahrt: Die Geretsriederin war im Begriff, einer berüchtigten Betrugsmasche namens "Enkeltrick" aufzuliegen, vor der die Polizei bei dieser Gelegenheit erneut ausdrücklich warnt. Opfer, die meist gehobenen Alters sind, erhalten bei diesem Trick einen Anruf aus dem Ausland von einer Person, die sich als Verwandte in einer Notsituation ausgibt. Die Anrufer erschleichen sich mit Sprüchen wie: "Hallo Omi, rate mal, wer dran ist?" das Vertrauen ihrer Opfer und verwickeln diese in ein Gespräch, ehe sie angeben, dringend Geld zu benötigen. Vorgegaukelt wird ein Unfall, Immobilienkauf oder ein ähnliches Ereignis, für das sofort viele Tausend Euro benötigt werde. Geht das Opfer auf die Bitte ein, erscheinen wenig später Abholer an der Haustüre und nehmen - meist wortlos - das Geld in Empfang.

Als die Geretsriederin jedoch bei ihrem Geldinstitut die fünfstellige Summe abheben wollte, wurde der Bankangestellte stutzig, er verständigte die Beamten. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Süd meldet, wurde zuletzt in Bad Tölz eine 77 Jahre alte Frau mit dem "Enkeltrick" betrogen. Auch in Kochel am See habe es bekannte Versuche gegeben, so wie bei den meisten anderen sei es aber da zu keiner Geldübergabe gekommen. Betroffene sollen keine familiären oder finanziellen Details am Telefon preisgeben und im Fall eines Verdachts die 110 wählen.

© SZ vom 29.05.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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