Bad Tölz-Wolfratshausen:Einschränkungen für Grundbesitzer

Lesezeit: 1 min

In Rathäusern liegt Entwurf für Schutzgebiet Oberes Isartal aus

Von Michael Morosow, Bad Tölz-Wolfratshausen

Der in den Isartalgemeinden mit Spannung erwartete Managementplan-Entwurf zum Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) "Oberes Isartal" ist fertiggestellt und kann in den nächsten acht Wochen in einigen Rathäusern eingesehen werden. Konflikte sind wohl programmiert, "das Thema wird sehr kritisch gesehen", sagt Hans Feist, der Gebietsbetreuer von "Natura 2000", einem europaweiten Schutzgebietsnetz, zu dem auch das FFH-Gebiet "Oberes Isartal" gehört. Vor allem Privatleute werden den Managementplan-Entwurf nach etwaigen Einschränkungen für ihre Grundstücke untersuchen. Es habe ursprünglich geheißen, für Grundstücksbesitzer werde es keine Einschränkungen geben, jetzt habe sich herausgestellt, dass es für sie doch welche gibt, erklärt Feist den möglichen Konfliktstoff.

Darüber hinaus bietet die Forst- und Naturschutzverwaltung einwöchige Informationsausstellungen in sechs Gemeinden an. Dabei hat jeder die Möglichkeit, anhand hochaufgelöster Karten auszumachen, wo sich die Schutzgüter befinden und welche Flächen davon betroffen sind. Die Ausstellung beginnt im Landkreis in Wolfratshausen in der Zeit von 19. bis 22. September, wo die Unterlagen im Sitzungssaal des Rathauses zu sehen sind. Weiter geht es in Lenggries im Lesesaal der Gästeinformation von 4. bis 6. Oktober. Egling ist von 17. bis 20. Oktober an der Reihe, dort finden sich die Karten ebenfalls im Sitzungssaal des Rathauses. Abschließend wird die Ausstellung in Grünwald im Bürgerhaus Römerschanz von 24. bis 31. Oktober gezeigt. Von November an soll es Runde Tische aller Beteiligten geben. Bei Bedarf kommen die Fachleute der Naturschutz- und Forstverwaltung auch zu Beratungsterminen vor Ort.

"Speziell bei der oberen Isar ist es schon so, dass sie nicht mehr die Dynamik von früher hat und nicht mehr so viel Kies mit nimmt, was für einige Arten wie zum Beispiel die Tamariske zu Schwierigkeiten führen kann", sagt Feist. Und auch Auwälder seien auf Überflutungen angewiesen. Auf der einen Seite die Dynamik der Isar wiederherstellen, auf der anderen Seite den Hochwasserschutz gewährleisten - für den Gebietsbetreuer von "Natura 2000" ist dies ein Zielkonflikt, wenngleich er auf eine Feststellung Wert legt: "Dass der Hochwasserschutz nicht gewährleistet ist, das ist nicht der Fall."

© SZ vom 07.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: