Bad Tölz-Wolfratshausen:Einblick in neue Arbeits- und Lebenswelten

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Die Azubis Sebastian Frost (stehend, links) und Alfred Oberpriller (stehend, rechts) sprechen über ihre vielfältigen Erfahrungen im Praktikum. (Foto: EagleBurgmann /oh)

Auszubildende von EagleBurgmann hospitieren bei den Oberland Werkstätten und sammeln wertvolle Erfahrungen

Von Claudia Koestler, Bad Tölz-Wolfratshausen

Seit mehr als zehn Jahren ist es längst Tradition: Auszubildende des Dichtungsherstellers EagleBurgmann absolvieren in ihrem zweiten Ausbildungsjahr ein Praktikum in den Oberland Werkstätten. Die Erfahrungen in der Zusammenarbeit, die die jungen Azubis in dieser einen Woche sammeln, sind wichtige Ereignisse im Leben der jungen angehenden Facharbeiter. Denn durch die Hospitanz können sie mit den rund 120 Menschen mit Behinderungen, die in den Oberland Werkstätten beschäftigt sind, in Kontakt treten und deren Arbeits- und Lebenswelt kennen lernen.

EagleBurgmann ist ein Joint Venture der deutschen Freudenberg Gruppe und japanischen Eagle Industry Gruppe. Die Firma mit Sitz in Eurasburg zählt zu den international führenden Unternehmen für industrielle Dichtungstechnologie und zählt inzwischen über 6000 Mitarbeiter in mehr als 60 Tochtergesellschaften. Die Produkte von EagleBurgmann werden weltweit dort eingesetzt, wo es auf Sicherheit und Zuverlässigkeit ankommt: In den Bereichen Öl und Gas zum Beispiel, in Raffinerien, in den Bereichen Chemie, Energie, Food, Papier, Wasser, Marine, Aerospace oder dem Bergbau.

Positive Rückmeldungen bestätigen die Organisatoren des Unternehmens und der Oberland Werkstätten jedes Jahr darin, das Projekt einer Praktikumswoche der Azubis weiterzuführen. "Wir sind immer wieder begeistert, wie beide Seiten voneinander profitieren", heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung von EagleBurgmann. Und Sätze der Hospitanten wie "ich hätte mir gar nicht vorstellen können, dass es mich persönlich so bereichert", seien keine Seltenheit, sagt Peter Hertl, Leiter der gewerblich/technische Ausbildung bei EagleBurgmann. Auch der Betriebsleiter der Oberland Werkstätten, Markus Wallenstein, bestätigt, dass es für die jungen Azubis eine wertvolle Erfahrung ist, mit Menschen mit Behinderung in Kontakt zu kommen, um eventuelle Berührungsängste abzubauen und die eigene Sozialkompetenz zu erweitern. Die Erkenntnis, dass das Miteinander ganz normal und unkompliziert sein kann, sei ein wertvoller Nebeneffekt. Nach der gemeinsamen Arbeitswoche berichten die Azubi in Präsentationen im Unternehmen über ihre Erfahrungen.

Über diese Kooperation hinaus besteht zudem eine feste Zusammenarbeit zwischen dem Dichtungshersteller und den Oberland Werkstätten. Derzeit führen dort nämlich mehr als 20 Menschen mit Handicap für EagleBurgmann Verpackungs- und Montagetätigkeiten durch.

© SZ vom 22.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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