Die Geschichte der Flößerei auf Isar und Loisach gibt es bald im Kino zu sehen: im Dokumentarfilm "Fahr ma obi am Wasser" von Walter Steffen, der das alte Handwerk quer durch die Jahrhunderte beleuchten soll. Die Dreharbeiten mit allen noch aktiven Flößern haben begonnen. Steffen, der sich mit Filmen wie "Bavaria Vista Club" und "München in Indien" einen Namen gemacht hat, konnte als Sprecher den Münsinger Schauspieler Thomas Darchinger gewinnen. Die Uraufführung soll Mitte Mai 2017 bei den Deutschen Flößertagen in Wolfratshausen stattfinden, teilen Steffen und sein Team mit. Der Kinostart folgt dann Ende Mai.
Die Beteiligten sind erleichtert, endlich mit der Arbeit an dem Film beginnen zu können. Denn im Vorfeld hatte es immer wieder Probleme mit der Finanzierung der unabhängigen Produktion gegeben. So lehnet einige Gemeinden eine Förderung ab, was die Macher schließlich auch auf Missverständnisse zurückführten. Schließlich handelt es sich nicht um eine kommerzielle Produktion einer großen Firma, auch steht kein Auftrag eines Fernsehsenders hinter dem Film. Der Abstoß zu dem Projekt geht auf den Verein "Flößerstraße" zurück. Dessen Vorsitzende Gabriele Rüth hatte die Idee zu dem Film bereits vor einigen Jahren. Es gelang ihr schließlich, den Tassilo-Preisträger Walter Steffen zu gewinnen. Der Filmemacher, der 2011 mit seinem Film "Endstation Seeshaupt", einer eindringleichen Dokumentation über die Irrfahrt eines Zuges mit KZ-Häftlingen, bekannt wurde, war schnell begeistert von dem Projekt. Die Produktionskosten von rund 110 000 Euro konnten jedoch erst vor Kurzem gesichert werden.
Als Förderer treten zehn Städte und Gemeinden auf - darunter Wolfratshausen, Baierbrunn, Beuerberg-Eurasburg, Egling, Geretsried und Schäftlarn - sowie Unternehmen. Im Film sollen neben den heute aktiven Flößern auch Nachfahren alter Flößerfamilien zu Wort kommen.