Bad Tölz-Wolfratshausen:Dramen in Zahlen

In 17 Gemeinden des Landkreises leben derzeit 639 Flüchtlinge

Das Landratsamt hat den aktuellen Sachstand zu Asylbewerbern in Bad Tölz-Wolfratshausen herausgegeben. Die Zahlen zeigen das Ausmaß der Flüchtlingsdramen. Demnach sind im Landkreis derzeit 639 Flüchtlinge in 17 Gemeinden und insgesamt 75 Liegenschaften untergebracht.

In Bad Tölz haben 126 Menschen eine Unterkunft bekommen, in Wolfratshausen 107, in Geretsried leben 121 Asylbewerber, in Kochel am See und Lenggries jeweils 47, in Schlehdorf 34. Bad Heilbrunn hat 32 Flüchtlinge aufgenommen, Egling 31, Wackersberg und Dietramszell jeweils zehn, Benediktbeuern 14, Gaißach elf, Münsing 16, Icking sieben, Greiling fünf, Eurasburg vier und Reichersbeuern drei. In Königsdorf, Sachsenkam, Bichl und der Jachenau leben keine Asylbewerber. Die Antragsteller kommen aus insgesamt 25 Nationen, die meisten von ihnen aus Afghanistan, Syrien, Eritrea, dem Irak, Nigeria und Pakistan.

Von allen Flüchtlingen in Deutschland nimmt Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr die größte Zahl auf (21,24 Prozent), Bayern liegt mit 15,33 Prozent dahinter, davon leben 33,9 Prozent in Oberbayern und davon wiederum 2,8 Prozent im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Wie die Statistik zeigt, ist die Zahl der gestellten Asylanträge im März drastisch angestiegen, dieser Trend nach oben wird anhalten.

Wie auch in anderen Landkreisen wird in Bad Tölz-Wolfratshausen händeringend nach menschenwürdigen Unterkünften für die vielen Flüchtlinge gesucht. Deswegen klingt wohl auch das Fazit des Landratsamtes zum aktuellen Sachstand eher wie ein Hilferuf: "Das Engagement von Verwaltung und ehrenamtlichen Helfern darf kein Ersatz für gute Politik sein."

© SZ vom 25.04.2015 / brib - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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