"Die Wirtschaft im Oberland boomt", meldet die Industrie- und Handelskammer (IHK). Die Unternehmen berichteten von einer sehr guten Geschäftslage, heißt es. Im Jahresverlauf rechneten sie dazu mit deutlichen Zuwächsen. Der IHK-Konjunkturindex für die Region ist seit Jahresbeginn von 118 auf 129 Punkte gestiegen und erreicht damit den höchsten Stand seit Frühjahr 2012. Dies ergab die Auswertung der Frühjahrs-Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern für die Region Oberland mit den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch- Partenkirchen, Miesbach und Weilheim-Schongau.
"Die Unternehmen im Oberland profitieren vom starken privaten Konsum", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen. "Über die Jahresfrist hinaus sind die Betriebe jedoch nicht so optimistisch, denn sie halten sich bei Investitionen weiterhin zurück." Dies sei ein Indiz für die sinkende Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Bayern, so der IHK-Chef. "Die Unternehmen befürchten noch mehr Eingriffe, noch mehr Bürokratie und noch mehr Verzögerungen bei der Energiewende und großen Infrastrukturprojekten wie der dritten Start- und Landebahn am Münchner Flughafen", sagt Driessen.
Konkret rechnen nach der Untersuchung 33 Prozent der Betriebe im Oberland mit besseren Geschäften in den kommenden zwölf Monaten. Dagegen erwarten nur acht Prozent eine negative Entwicklung. Der Saldo der Geschäftserwartungen ist damit seit Jahresbeginn deutlich gestiegen - von 10 auf 25 Punkte. 44 Prozent der Unternehmen bezeichnen die Geschäftslage als "gut", nur elf Prozent als "schlecht".
Bei den Beschäftigungsplänen gibt es eine leichte Tendenz zur Expansion: Der Anteil der Unternehmen, die ihre Belegschaft aufstocken wollen, ist mit 20 Prozent gegenüber dem Jahresbeginn praktisch unverändert geblieben. Gleichzeitig rechnen aber nun elf Prozent statt zuvor 15 Prozent mit einem Job-Abbau. Damit legt der Saldo der Beschäftigungspläne von 6 auf 10 Punkte zu - in der Region sollte es damit laut IHK weiter einen leichten Job-Zuwachs geben. Ein Engpass dabei ist nach wie vor der Fachkräftemangel.