Nach monatelangem Konflikt in der Bäckereibranche sind die Tarifverträge im Bäckerhandwerk wieder in Kraft. Rund 500 Bäcker und Verkäuferinnen profitierten von neuen Tarifverträgen, teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. Neben mehr Lohn und gesicherten Urlaubsregelungen sehen diese eine höhere Altersvorsorge vor. "Damit ist ein monatelanger tarifloser Zustand beendet", erklärt die NGG.
Die Bäckereiangestellten in Vollzeit erhalten demnach von sofort an 50 Euro mehr im Monat, im April gibt es dazu eine Einmalzahlung von 80 Euro. Ein Manteltarifvertrag garantiert zudem bis zu sechs Wochen Urlaub im Jahr, gestaffelt nach Betriebszugehörigkeit. Außerdem steigt der jährliche Arbeitgeberbeitrag zur Altersvorsorge um 60 auf 440 Euro an. Ein "Erfolg für die Beschäftigten im Landkreis", konstatiert Georg Schneider von der zuständigen NGG Rosenheim-Oberbayern. "Die Mitarbeiter in den heimischen Bäckereien bekommen echte Verbesserungen."
Nach mehreren Monaten konnte sich die Gewerkschaft zusammen mit dem Präsidenten des Arbeitsgerichts München, Manfred Müller, als Schlichter mit dem Landesinnungsverband für das Bayerische Bäckerhandwerk (LIV) auf die neuen Regelungen einigen. Der LIV hatte im vergangenen Sommer den bestehenden Manteltarifvertrag gekündigt und laut NGG drastische Einschnitte für die Beschäftigten gefordert: darunter die Ausweitung der Sonntagsarbeit, bis zu zehn Tage weniger Urlaub und Kürzung des Urlaubs bei Krankheit. "Dieser ,Horror-Katalog' war eine pure Zumutung für die gesamte Branche", sagt NGG-Verhandlungsführer Mustafa Öz. Die NGG rät den Beschäftigten der Branche, ihre nächste Lohnabrechnung zu prüfen. "Im April müssen insgesamt 130 Euro mehr auf dem Lohnzettel stehen", erklärt Georg Schneider. Anspruch darauf hätten alle Gewerkschaftsmitglieder.