Seit sechs Jahren bringt der Landkreis einen Wegweiser heraus, der über weiterführende Schulen zwischen Icking und Lenggries informiert. Das Vademecum, das anfangs auch als Prospekt, inzwischen aber nur mehr online zu bekommen ist, wurde jetzt gehörig aufgepäppelt: Neben den zehn Gymnasien, Realschulen sowie der Fach- und Berufsoberschule in der Trägerschaft des Landkreises gibt das Werk erstmals auch Auskunft über die zehn Schulen in privater Hand. "Wir sind stolz auf dieses Werk, es bietet eine vollumfängliche Information", sagte Dritter Landrat Klaus Koch (Grüne) bei der Präsentation am Montag im Landratsamt.
Aufgelistet sind damit nun zudem die Mädchenrealschule St. Immaculata in Schlehdorf, das Gymnasium und die Realschule für Mädchen in Hohenburg bei Lenggries, das Günter-Stöhr-Gymnasium in Icking, die Max-Rill-Schule in Reichersbeuern, das Kolleg St. Matthias in Waldram, die Montessori-Schulen in Bad Tölz und Dietramszell, die Freie Waldorfschule Isartal sowie die Von-Rothmund-Förderschule Bad Tölz. Der Landkreis, der zu den "Bildungsregionen in Bayern" gehört, nagle sich dieses Zertifikat nicht nur ans Haus, sondern fülle es "mit weiterem Leben und Aktivitäten", meinte Koch. Auskunft gibt der Wegweiser auch über Schülerbeförderung, Verpflegung, Übertritt und Schulwechsel, das bayerische Schulsystem, gesetzliche Grundlagen und über die Inklusionsberatung im Landratsamt.
Wer es eilig hat, kann sich über ein Geoportal rasch informieren. Auf einer Landkreis-Karte ist die Zahl der Schulen in den Städten und Gemeinden jeweils auf einem blauen Feld zu sehen; wer dieses Quadrat anklickt, erhält die Schularten in einer Kommune auf einen Blick und hat die Möglichkeit, mit einem weiteren Klick auf die Homepage der jeweiligen Schule zu gelangen. Für Koch kommt die Online-Broschüre zur rechten Zeit. Gerade vor Ostern machten sich Eltern Gedanken über den weiteren Schulweg ihres Kindes, denn nach den Ferien beginnen bereits die Einschreibungen. Auch für Schulrätin Marianne Konrad bietet der Wegweiser nun einen umfassenden Überblick: "Ich wüsste nicht, was man noch ergänzen sollte."
Im Landkreis leben Konrad zufolge etwa 14 000 Schülerinnen und Schüler, wovon rund 4000 in eine Grundschule und weitere 2000 in eine Mittelschule gehen. Gut 3300 Kinder und Jugendliche besuchen die Gymnasien, etwa 2200 die Realschulen, knapp 1900 die Berufsschule sowie rund 810 die FOS/BOS. Seit zwei Jahren gehen die Schülerzahlen im Landkreis nicht mehr zurück. "Sie haben sich stabilisiert und werden durch den Zuzug von Asylbewerberkindern eher nach oben gehen", sagte die Schulrätin.
Der Dritte Landrat, zugleich Leiter des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Bad Tölz, freute sich über den Hinweis auf die Inklusionsberatung, die das Staatliche Schulamt seit zwei Jahren anbietet. Eltern, die ein Kind mit Förderbedarf haben, bekämen dort "eine neutrale Beratung, ohne dass sie gleich bei der Schule anklopfen müssen", so Koch. Ihnen stehen eine Schulpsychologin, eine Heilpädagogin und eine Sonderpädagogin zur Verfügung. "Das wird sehr gut angenommen".
Die Schulbroschüre ist auf der Homepage des Landratsamts abrufbar, www.lra-toelz.de/Servicecenter/BroschürenCenter/Schulbroschüre 2016