Bad Tölz:Stützpunkt für Energieberatung

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Verbraucherzentrale richtet Anlaufstelle im Landratsamt ein

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Nach Geretsried richtet die Verbraucherzentrale Bayern nun auch einen Stützpunkt für Energieberatung im Tölzer Landratsamt ein. Das Angebot ist für Hauseigentümer und Mieter gedacht, die sich dort über Stromsparen, Solartechnik, Wärmedämmung, Heizungen, Warmwasserbereitung, die Ursachen für Schimmel in der Wohnung oder über staatliche Förderprogramme informieren können. Ansprechpartner ist vorerst Energieberater Florian Stevens, der jeden ersten Dienstag im Monat von 13 bis 16.45 Uhr ins Landratsamt kommt, um solche Auskünfte zu geben. Start ist am Dienstag, 3. März.

Die Verbraucherzentrale kooperiert dabei mit der Bürgerstiftung Energiewende Oberland (EWO). "Das ist nur eine Initialberatung", stellte Andreas Scharli, Energiemanager des EWO-Kompetenzzentrums, bei einem Pressegespräch am Donnerstag klar. "Es gibt keinen Energiepass, keine Sanierungsbegleitung." Andernfalls bekäme die Verbraucherzentrale, die staatliche Fördermittel für ihre 21 Stützpunkte in Bayern erhält, vermutlich Ärger mit den selbständigen Energieberatern wegen unlauteren Wettbewerbs. Die Branche "schaut genau, was wir hier treiben", sagte Scharli.

Das Angebot umfasst neben dem persönlichen Gespräch im Landratsamt auch kostenfreie Beratung am Telefon, solange sie nicht länger als 15 Minuten dauert, und Online-Konsultationen. Außerdem haben Hausbesitzer und Mieter die Option, ihre Anwesen und Wohnungen an Ort und Stelle auf Einsparmöglichkeiten prüfen zu lassen. Dazu gibt es einen Basis-Check, einen Gebäude-, einen Brennwert- und einen Detail-Check. Die Kosten dafür bewegen sich zwischen zehn und 45 Euro. Wer sich dazu entschließt, die Vorschläge umzusetzen, muss sich an selbständige Energieberater wenden. Eine Liste mit solchen Fachleuten, die über eine Mindestqualifikation verfügen, erhält er vom Vertreter der Verbraucherzentrale. "Unser Markenzeichen ist, dass wir anbieterunabhängig beraten", sagte Klaus Müller, Energiekoordinator der Verbraucherzentrale. "Wir wollen nichts verkaufen."

Für Menschen, die nur über ein geringes Einkommen verfügen und dies nachweisen können, ist die Beratung kostenlos. "Das ist ganz wichtig für uns", sagte Elisabeth Friedrich von der Caritas. 15 Prozent aller Schulden von Leuten, die in die Caritas-Schuldnerberatung kommen, seien "Energieschulden". Das überraschte Landrat Josef Niedermaier (FW). Als der Kreisausschuss für den Stützpunkt im Landratsamt stimmte, dürfte dieser Aspekt keinem der Kreisräte bewusst gewesen sein, sagte er. Sie hatten dabei das Ziel im Blick, dass der Landkreis bis 2035 energieautark werden soll. Das Einsparen von Energie sei ein Baustein des kreiseigenen Klimaschutzkonzeptes, sagte Niedermaier und verteidigte nochmals den Beschluss, keinen eigenen Klimaschutzmanager einzustellen. Es sei "mitnichten der Fall", dass sich der Landkreis damit von seinem eigenen Konzept verabschiede, sagte er.

Wer den neuen Stützpunkt in Bad Tölz aufsuchen möchte, muss einen Termin vereinbaren, Telefon 08041/505-288 oder 0800-809 802 400 (kostenfrei). www.verbraucherzentrale-energieberatung.de

© SZ vom 13.02.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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