Appell im Landkreis:Illegale Waffen abgeben

Landratsamt gewährt Amnestie bis Juli 2018

Was Gewehre und Pistolen betrifft, ist der Landkreis hochgerüstet. 157 Waffen kommen hier statistisch gesehen auf 1000 Einwohner, das ist ein bundesweiter Spitzenwert. Der Grund dafür ist nicht etwa eine ungewöhnliche Vernarrtheit der Menschen zwischen Icking und der Jachenau in Waffen, sondern eher die große Zahl an Gebirgsschützen und Mitgliedern anderer Schützenvereinen. Allerdings gibt es auch Besitzer illegaler Gewehre oder Revolver. Sie können straffrei davonkommen, wenn sie die Amnestie des Landratsamtes nutzen und die Schusswaffen von sich aus abgeben. Die Frist läuft bis zum 1. Juli 2018.

Wie gefährlich rechtswidriger Waffenbesitz werden kann, wurde in der Silvesternacht 2015 deutlich, als ein Lenggrieser das neue Jahr mit einem scharfen Schuss aus einem Karabiner begrüßte. Die Kugel durchschlug das Fenster eines Wohnhauses, zu Schaden kam niemand. "Wir appellieren an all diejenigen, die noch illegale Waffen oder Munition besitzen, diese unbedingt abzugeben - sei es die Waffe, die der Opa als Kriegsrelikt noch zu Hause hatte, oder Munition, die man mal gefunden hat", sagt Toni Stowasser, Leiter der Waffenbehörde im Landratsamt. Solange die Amnestie läuft, ist die Abgabe im Landratsamt oder den örtlichen Polizeiinspektionen kostenlos möglich. Der unerlaubte Besitz von Schusswaffen kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren geahndet werden. Zusätzlich ist ein generelles Waffenbesitzverbot möglich. Wer die Waffe oder Munition lediglich unbrauchbar macht, fällt nicht unter eine Strafverzichtsregelung und kann trotzdem belangt werden.

© SZ vom 26.07.2017 / sci - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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