Amtsgericht Weilheim:Entführung war Räuberpistole

Ein 21-Jähriger lieferte sich Anfang des Jahres eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei. Am nächsten Tag behauptete er, entführt worden zu sein - eine Lüge, die nun Konsequenzen hat.

Isabel Meixner

Eine ziemliche Räuberpistole hat ein 21-jähriger Eschenloher der Polizei Anfang des Jahres aufgetischt: Nach dem Obersöcheringer Schneefest hatte er sich mit der Polizei eine Verfolgungsjagd quer durch den Landkreis geliefert und war unerkannt entkommen. Am nächsten Tag stellte er sich und behauptete, von zwei Männern entführt worden zu sein. Die Polizei hat nun den Fahrer des Wagens der Lüge überführt; das Amtsgericht Weilheim erließ einen rechtskräftigen Strafbefehl wegen Vortäuschens einer Straftat.

An der Verfolgungsjagd waren damals zehn Streifenwagen und ein Hubschrauber beteiligt. Selbst eine Sperre bei Einsiedl am Walchensee konnte den Fahrer nicht aufhalten. Der 21-Jährige entkam durch das unwegsame Eschenlainetal.

Am nächsten Tag meldete sich der Fahrzeughalter bei der Polizei und gab an, in seinem Auto geschlafen zu haben, als zwei Unbekannte das Auto mit ihm als unfreiwilligen Passagier auf der Rückbank gestohlen hätten. Im Eschenlainetal seien die Männer dann aus dem Wagen geflüchtet und hätten ihn zurückgelassen. Die Beschreibung war allerdings sehr vage und hatte die Polizei zweifeln lassen an der Version des Mannes.

© SZ vom 15.11.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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