Altstadt-Parkplätze:Autofahrer erhalten Gratisangebot

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Wolfratshausen will mit großzügigerer Parkregelung am Ober- und Untermarkt als Einkaufsstadt punkten.

Matthias Köpf

Auf einigen Parkplätzen in der Wolfratshauser Altstadt wird das Parken künftig für die erste halbe Stunde kostenlos sein. Dies hat der Stadtrat am Dienstag mit großer Mehrheit beschlossen. Das Gremium folgte einem Antrag der CSU, den Bürgermeister Helmut Forster (BVW) und die Stadtverwaltung aufgegriffen und etwas eingeschränkt hatten. Demnach soll die neue Regelung nicht auf allen Parkplätzen, sondern nur für den Ober- und den Untermarkt sowie für den Johannisplatz und das Loisachufer hinter dem Rathaus gelten.

Die CSU zeigte sich mit dieser Einschränkung einverstanden. Ihr sei es mit dem Antrag darum gegangen, im Wettbewerb mit anderen Städten ein Signal zu setzen, dass die Stadt auf die Kunden zugehe, sagte Fraktionssprecher Manfred Fleischer. Wolfratshausen habe sich einst "die freundliche Einkaufsstadt" genannt und müsse dies auch wieder mehr werden. Die kostenfreie halbe Stunde soll Autofahrern vor allem kurze Besorgungen erleichtern. Parktickets bleiben auch für diese 30 Minuten nötig, an den Automaten soll es dafür aber eine eigene Taste geben.

Der Umbau kostet laut Stadtverwaltung etwa 5400 Euro. Stärker zu Buche schlügen die Einnahme-Ausfälle von gut 38 000 Euro im Jahr. Für alle Wolfratshauser Parkplätze einschließlich denen am Hatzplatz und an der Loisachhalle hatte die Stadtverwaltung Ausfälle von fast 76 000 Euro errechnet, weshalb der Bürgermeister die Einschränkung auf Markt und Loisachufer vorgeschlagen hatte. Insbesondere dort würden die meisten Parktickets ohnehin nur für eine halbe Stunde gelöst.

Während sich die BVW der CSU anschloss, lehnten die Grünen den Vorschlag ab, weil der laut Gaby Reith "eine einseitige Bevorzugung des Autoverkehrs" darstelle, der so wegen der allseitigen Suche nach einem Gratis-Parkplatz noch zunehmen werde. Die SPD zeigte sich uneins: Roswitha Beyer, die mit Reiner Berchtold und den beiden Grünen gegen die Vorlage stimmte, begründete dies damit, dass die Stadt nicht auf eine sichere Einnahmequelle verzichten solle.

Dagegen sprach sich Fritz Schnaller für den Nachlass aus. Eine solche Förderung des Gewerbes sei nur wegen der von der SPD durchgesetzten Erhöhung der Gewerbesteuer möglich, sagte Schnaller, während BVW und CSU betont hatten, dass man mit dieser Erhöhung zugesagt habe, auch etwas für das Gewerbe zu tun.

Gelten soll die neue Regelung ab September. Zugleich erwägt die Stadt, schon zum Herbst die Möglichkeit zu schaffen, Parkgebühren auch über das Mobiltelefon zu bezahlen. In etwas weiterer Ferne liegt laut Forster dagegen ein elektronisches Parkleitsystem, das an den Einfallstraßen die Zahl der freien Stellplätze auf den verschiedenen Plätzen anzeigt. Dies sei vor allem für die großen Parkplätze am Hatzplatz und an der Loisachhalle sinnvoll und erst dann möglich, wenn auch am Hatzplatz in einem künftigen Parkdeck die genaue Zahl der Ein- und Ausfahrten erfasst wird.

© SZ vom 21.06.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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