Alan Doumbia:Arbeiten verboten

Alan Doumbia, 20, aus Sierra Leone ist seit fast zwei Jahren in Deutschland. Sein Asylgesuch wurde abgelehnt. Derzeit läuft eine Klage gegen seine Abschiebung. Arbeitserlaubnis hat Alan keine. Trotzdem hat er wie die anderen aus seiner Klasse Deutsch gelernt und Praktika gemacht. Er würde wahnsinnig gerne arbeiten. Seine größte Sorge: Was soll er bloß den ganzen Tag über tun, wenn er nicht mehr zur Schule gehen kann? Der junge Mann ist aus seinem Dorf in Sierra Leone geflohen, weil "es Probleme gegeben hat". Lediglich seine Schwester lebt noch dort. Mehr Familie hat er nicht. Drei Monate lebte er in München, bevor er nach Bad Tölz kam, wo er in einer Gemeinschaftsunterkunft wohnt. Zu dritt sind sie im Zimmer. Es sei eng und schwierig, etwa dann, wenn einer gerade lesen, der andere aber Musik hören wolle. Trotzdem: "Deutschland ist tausend mal besser als Sierra Leone. Freie Meinung gibt es da nicht." Auf ihn wartet nach der Schule "nur noch zu Hause schlafen und essen", sagt er verzweifelt. Dabei würde er gern in seinem "Traumberuf" arbeiten, Hotelfachmann. In vier Hotels hat er Praktika gemacht. Danach hieß es: "Alan arbeitet gut." Gebracht hat das nichts.

© SZ vom 28.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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