Wir haben verstanden:Wir haben verstanden

Lesezeit: 2 min

All die Wochen haben wir in unserer Stadt etwas dazugelernt. Und es dann, um es nicht zu vergessen, hier aufgeschrie ben. Auch das machen wir online weiter - wenn auch mit einem weniger lokalen Blick.

. . . in keinem anderen Viertel gibt es so viele zu Wohnungen umfunktionierte Ladenlokale wie in der Au.

. . . sehr viele neue Münchner gibt's. Jetzt dürfen sie nur nicht vergessen werden.

. . . die politischsten Schaufenster Münchens haben: Optiker. Beweis: Bartholomä in der Schellingstraße (der sein Schaufenster immer sehr sehenswert dekoriert!) begrüßt Flüchtlinge mit einem Willkommensschild. In ein Stück Zaun haben sie außerdem kleine Schilder mit Begriffen wie "Paragrafendschungel" und "Residenzpflicht" gehängt.

. . . man merkt relativ schnell, ob man in einem Glasscherbenviertel wohnt - am platten Fahrradreifen alle zwei Wochen.

. . . wenn man sich nach Jahren des Stadtviertel-Boykotts mal wieder nach Schwabing aufmacht, fühlt man sich, als würde man eine Städtereise machen. Für den Preis einer Einzelfahrkarte. Heureka!

. . . 2016 macht in Haidhausen eine neue Bar auf. Möglicherweise gibt es damit dann tatsächlich wieder einen Platz, an dem man auch nach Mitternacht noch ein Bier im Stehen bekommt.

. . . bis dahin wird die Rakete aber weiterhin schmerzlich vermisst.

. . . im Rio-Kino ist die Werbung am langweiligsten. Aber auch am kürzesten.

. . . für die, die es noch später als wir gelesen haben: Diese orangefarbenen Kabel, die sich zur Zeit durch den gesamten Münchner Osten winden, sind übrigens keine extralangen Zündschnüre, sondern haben etwas mit Geothermie-Messungen im Erdreich zu tun.

. . . in romantischen Komödien, die in München spielen, fahren alle Frauen immer VW Käfer.

. . . an einem Samstagnachmittag gemütlich vom Stachus zum Marienplatz gehen zu wollen: noch nie eine gute Idee.

. . . dass die S-Bahn eine ganze Woche pünktlich ist: so wahrscheinlich wie die spanische Weihnachtslotterie El Gordo zu gewinnen. Ohne daran teilzunehmen.

. . . am Freitagabend spontan ins Kino oder Essen gehen zu wollen: lachhaft. In München muss man von langer Hand planen, was man essen oder anschauen will.

. . . wenn man für eine Apfelschorle und einen Cappuccino insgesamt acht Euro zahlt, ohne sich beim Anblick der Rechnung zu fragen, wo das Hauptgericht steht, weiß man: Man ist in München angekommen.

. . . München ist wohl die einzige Stadt der Welt, in der man eine Plüschbrezen für zahnende Babys kaufen kann. Oder ein Baby-Dirndl.

. . . gute Idee, um gegen die Marienplatz-Rathaus-Schicki-Verblendung der München-Touristen anzugehen: ein Spaziergang durch die Heidemannstraße (von ganz vorne bis ganz hinten). Sollte für jeden Besucher dieser Stadt verpflichtend sein. Wer den nicht macht, darf das Glockenspiel nicht filmen!

. . . wenn man mal wirklich entgeisterte Gesichter sehen will, sollte man nonchalant erzählen, dass man innerhalb von München umziehen will. Einfach so, aus Bock.

. . . man sieht kaum noch Menschen in Wintersportmontur und mit Skiern auf den Schultern in der U-Bahn.

© SZ vom 14.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: