"Niederlage für die Windkraftlobby" und Kommentar "Schlusslicht Bayern" vom 10. Mai:
Welch ein Gegensatz! Da beschreibt Christian Sebald in seinem Kommentar "Schlusslicht Bayern", dass die Windkraft in Bayern durch ein Urteil des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs praktisch beendet wird und auf derselben Seite (SZ-Meinungsseite; d. Red.) berichtet Paul-Anton Krüger im "Profil", dass der neue saudische Ölminister erneuerbare Energien fördern will. Anders ausgedrückt: Diejenigen, die erneuerbare Energien dringend brauchen, um von Kohle, Öl und Gas loszukommen, würgen die Windkraft ab, und diejenigen, die Öl im Überfluss haben, denken über erneuerbare Energien nach.
Auch in Bayern wissen viele Bürger, dass am Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas kein Weg vorbeigeht, wenn wir künftigen Generationen eine bewohnbare Welt hinterlassen wollen. Genauso wie die Bürger in Saudi-Arabien wissen, dass sie ihr Öl der Welt nicht ewig verkaufen können und deshalb über regenerative Energien nachdenken müssen. Leider wissen nur wenige Bürger in Bayern, dass man den heutigen Anlagenpark für Photovoltaik und Windkraft mehr als verzehnfachen müsste, wenn Kohle, Öl und Gas aus Klimaschutzgründen nicht mehr verbrannt werden können. Wo sonst soll denn die Energie herkommen, die in Bayern für Strom, Heizung, Verkehr, öffentliche Einrichtungen und Industrie gebraucht wird?
Damit sich darüber aber niemand Gedanken machen muss, erzählt die CSU den Bürgern, dass die fehlende Energie halt importiert wird. Zum Beispiel per Stromtrasse aus Norddeutschland. Also aus Bundesländern, die irgendwann auch von Kohle, Öl und Gas loskommen wollen und dann jede regenerativ erzeugte Kilowattstunde selber brauchen. Stromimport - welch ein föderaler Irrtum in Bayern! Urteil des bayerischen Verfassungsgerichtshofs zum Stopp der Windkraft - welch ein Triumph für die CSU! Regenerative Energien in Saudi-Arabien - Hochachtung vor diesen Leuten! Othmar Heise, Dießen/Ammersee