Wild - oder gefährlich?:Der Wolf als Faszinosum

"Komplett fasziniert" vom 8./9. Dezember:

Der Wolf, der seit seiner Rückkehr nun ständig die Schlagzeilen füllt - ein völlig überpräsentes Thema. Gesehen haben ihn tatsächlich die Allerwenigsten - umso schöner ist es, einen Artikel über die Faszination einer zufälligen Begegnung mit dem Rückkehrer zu lesen, zufällig vom Hobbyjäger Wolfram Murr beobachtet. Und das Schönste, denkt man, ist es, teilnehmen zu dürfen an der direkten Verzauberung der Jäger, wie im deutschen Märchen. Es handelt sich um die spontane Beobachtung eines Wolfsrudels, eines echten Stückes Wildnis in unserem deutsch durchorganisierten Lebensraum. Doch dann kommen da die Ängste, ob man seinen sechsjährigen Sohn im Wolfsgebiet zelten lassen dürfte (natürlich, um ihm die wilde Natur näher zu bringen). Dieses Paradox ist in Deutschland ständig da: die Entfremdung und die Faszination der Wildnis.

Das Vereinnahmen des Menschen jeglicher Lebensräume durch Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Freizeit ist das Aus eines normalen Verhältnisses zwischen Mensch und Natur.

Tiere haben Millionen Jahre vor uns die Erde bewohnt, ihnen gebühren Respekt und Lebensraum. Die Natur, der Wald, der Wolf ist einem Kind weniger Gefahr als die eigene Familie inklusive den fürchterlichen Gefahren, die im Haushalt lauern ...

Also seien wir froh, eine neue Dimension wieder zurückbekommen zu haben. Ich glaube, die brauchen wir. Gisela Krohn, Berlin und Tutzing

© SZ vom 13.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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