Wettbüro-Mitarbeiter:Überfall für Scherz gehalten

Mutmaßlicher Täter wegen versuchten Raubes angeklagt

Auch so kann man Räuber offenbar in die Flucht schlagen: Einfach wegschubsen. Einem, dem dies gelungen ist, ist Alexios R. ( Name geändert). Der 32-Jährige arbeitet in der Au in einem Wettbüro. Am 14. Mai vergangenen Jahres wurde er gegen 21.30 Uhr überfallen. "Geld her, sonst stech' ich Dich ab", soll der vermummte und mit einem Messer bewaffnete mutmaßliche Täter den Wettbüro-Mitarbeiter Alexios R. angeschrien haben. Der 32-Jährige jedoch hielt den Überfall für einen Scherz und schubste den völlig verdatterten Räuber einfach nach hinten weg. Der trat daraufhin völlig entnervt die Flucht an.

Am Montag traf Alexios R. den Mann wieder vor dem Landgericht München I. Es ist Nikolaos G., von Beruf Einzelhandelskaufmann. Der Fall mag an einen Slapstick erinnern. Für Nikolaos G. steht jedoch viel auf dem Spiel. Die Staatsanwaltschaft hat ihn wegen versuchten schweren Raubes angeklagt.

Alexios R. versicherte bei seiner Vernehmung, dass der 29-Jährige direkt mit dem Messer auf ihn zugegangen sei, als er hinter dem Tresen des Wettbüros stand. Obwohl maskiert, habe er Nikolaos G. an dessen Stimme und Statur erkannt. Der 29-Jährige sei vor der mutmaßlichen Tat bereits öfters bei ihm gewesen und habe Wetten abgeschlossen. Er habe lachen müssen, sagte Alexios R., denn der Angeklagte habe gezittert.

© SZ vom 21.03.2017 / sal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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