Münchner Sicherheitskonferenz:Zerbrechliches im Beiprogramm

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Am Ende gibt es ein Präsent: Der Geschäftsführer der Porzellanmanufaktur im Nymphenburger Schloss, Anders Thomas. (Foto: Robert Haas)
  • In der Porzellanmanufaktur Nymphenburg gibt es ein inoffizielles "Damenprogramm" für die Partner der Politker.
  • Für die internationalen Gäste soll es halt etwas Besonderes sein, "nicht Sehenswürdigkeiten, die jeder kennt", sagt Geschäftsführer Anders Thomas.

Von Susi Wimmer, München

Während die Ehepartner sich auf der Sicherheitskonferenz die Köpfe heißreden, liegt vor ihren Begleitern ein freies Wochenende in der Landeshauptstadt. Ein offizielles Begleitprogramm für Ehegatten oder Gefolge gibt es nicht, es wird lediglich am Samstag eine Tour angeboten: ein Besuch in der Porzellanmanufaktur Nymphenburg.

Dort begrüßt Geschäftsführer Anders Thomas persönlich Gäste aus aller Herren Länder und führt sie durch die Werkstätten im Nymphenburger Schlossrondell, natürlich unter strengen Sicherheitsvorkehrungen.

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Warum ausgerechnet die Porzellanmanufaktur? Der Geschäftsführer kennt die Antwort: Für die internationalen Gäste soll es halt etwas Besonderes sein, "nicht Sehenswürdigkeiten, die jeder kennt", und die im Jahre 1747 gegründete Manufaktur sei ein "unentdecktes Juwel von München, im Herzen der Stadt und gleichzeitig abgeschottet".

Viele hochkarätige Gäste

Hier konnten sich beispielsweise die Gattinnen von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, David M. Rodriguez, dem Kommandeur des United States Africa Command, die Schweizer Präsidenten-Ehefrau oder die Frau des Verteidigungsministers von Singapur über Porzellan im 21. Jahrhundert austauschen. "Wir haben da oft Konstellationen von Gästen, die im normalen Leben sicher nicht zusammenkommen würden", sagt Anders Thomas. Auch er konnte sich nach seinem Studium in Singapur angeregt mit dem Gast aus Asien unterhalten.

Vor dem hohen Besuch am kommenden Samstag werden auch die seit 1761 im Schlossrondell existierenden Werkstätten und das etwa vier Hektar große Areal der Manufaktur vom Landes- und Bundeskriminalamt überprüft, dann die Gäste vom Bayerischen Hof abgeholt.

Die Führung von Anders Thomas dauert etwa zwei Stunden, die Ehrengäste gäben sich "sehr professionell", höflich und zurückhaltend. "Von unserem Porzellan, das einmalig ist auf der Welt, sind sie alle am Ende begeistert", versichert der Geschäftsführer. Und am Ende gebe es ein kleines Porzellan-Accessoire als Präsent, zur Erinnerung an München.

© SZ vom 11.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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