Weitere Leserbriefe:So ein Theater - und das gleich drei Mal

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Angebot mit gewaltigem Haken

Zuerst möchte ich mit der Mär vom angeblichen "Schweinezyklus" und Überangebot an Lehrkräften im bayerischen Schulwesen aufräumen ("Schulwechsler gesucht", 20. Januar). Meine Lebensgefährtin unterrichtete vor und unterrichtet nach ihrem Referendariat (Realschule: Wirtschaft und Sport) problemlos mit Aushilfsverträgen an bayerischen Realschulen. Die Realschulen boomen, da viele Eltern diese Schulform als Alternative zum achtstufigen Gymnasium (G 8) für ihre Kinder mit allen Möglichkeiten bis zur allgemeinen Hochschulreife gelangen zu können, entdeckt haben. Nur der Bildungsminister hantiert mit "Bedarfszahlen", die über vier Jahre alt sind. Die zweite Mär betrifft die "händeringende" Suche des Bildungsministers nach Mittelschullehrern. Das zweijährige "Umschulungsprojekt" ist nichts anderes als ein erneutes Referendariat. Ich habe Verständnis für jeden vollausgebildeten Lehrer, der sich das nicht noch einmal antun möchte (Verteilung an Seminarschulen nach ministerialer Gutsherrenart, Lehrübungen, Lehrproben, Seminararbeiten). Das Referendariat meiner Lebensgefährtin war von einer unglaublichen familiären Belastung (Sohn im Kindergartenalter) geprägt, da ihr im ersten Referendariatsjahr eine Seminarschule in einer Entfernung von 100 Kilometern (einfach) zugeteilt wurde. Das Angebot einer Realschule in 12 Kilometer Entfernung, sie als Referendarin aufzunehmen, wurde von höchster Stelle im Bildungsministerium abgelehnt (Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen?). Im zweiten Referendariatsjahr musste sie "nur noch" 50 Kilometer einfach fahren. Dr. Thomas Lukowski, München

Nicht mehr meine Kammerspiele

Wenn ich die Aussagen von Herrn Lilienthal zusammenfasse ("Bühne frei für 2016", SZ-Extra, 31. Dezember), dann sind die Kammerspiele ein langweiliges Guckkastentheater, sind Schlachthof- und Ostbahnhofviertel wesentlich aufregender als Residenz und Viktualienmarkt (wo er arbeitet und viel Geld verdient). Denkt er bei jeder Halle, man könne dort besser Theater spielen, träumt er von Theateraufführungen in Garagen oder kleinen, dreckigen Theatern (kennt er den Existenzkampf dieser Theater? ich schon!), liebt er Sprechen an der Grenze des Verstehens und zieht er die Muffathalle dem Nationaltheater vor ("raus aus der Oper, rein in die Muffathalle!"), und so weiter. Und wenn ich mir den zusammengewürfelten Februarspielplan ansehe, dann weiß ich, dass diese vor kurzem noch heiß geliebten Kammerspiele nicht mehr mein Theater sind, sondern eine Art "Berliner Aufschnitt". Ich möchte Stücke erleben, und nicht nur Kommentare dazu. Arme Schauspieler! Party mache ich woanders! Helge Leuchs, Wasserburg

Falscher Dampfer

Vielleicht sollte die Polizei vor ihrer Suche nach einer Garage für ihr Polizeiboot ("Aufgelaufen", 20. Januar) erklären, warum wir ein Polizeiboot auf dem Ammersee brauchen? Die Schlösser- und Seenverwaltung macht ihre Aufgaben gründlich und akribisch. Die Wasserwacht ist bei Seenot effektiv im Einsatz. Was macht die Polizei? Wofür ist sie auf dem Ammersee zuständig und wie schaut's auf den anderen bayerischen Seen aus? Gibt's da auch Polizeiboote in Häusern? Ruth Paulig, Herrsching

© SZ vom 25.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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