Weitere Briefe:Werkswohnungen, Zecken und König Ludwig

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Wo bleiben Werkswohnungen?

Als städtischer Beamter mit Frau und zwei Kindern reagiere ich beim Lesen Ihres Artikels "Zu Hause bei Freunden" (16. Juni) mit einem Gefühl zwischen Fassungslosigkeit und Wut. Wir haben uns im April 2015 bei der GWG um eine Wohnung für städtische Dienstkräfte beworben. Allein ein Anrecht auf eine derartige Wohnung zu erlangen, ist ein großer Aufwand, da man eine Vielzahl an Unterlagen beibringen muss. Wir hatten dann (bei einem Brutto-Einkommen, das weit unterhalb dessen der Geschäftsführer liegt) ein Anrecht auf eine Dreieinhalb-Zimmer-Wohnung und wurden auf eine Warteliste gesetzt. Wohnungsangebote, die wir von GWG und Gewofag erhielten: Kein einziges. Diese Situation zeigt zum einen das gänzliche Fehlen von Anstand sowie die prekäre Lage für städtische Bedienstete, die zu wenig verdienen, um in eine Förderung zu kommen (auch wenn hier viel zu wenige Wohnungen existieren), aber in der Nähe ihres Dienstortes wohnen wollen. Auf der anderen Seite jedoch werden sie von besser verdienenden Angestellten aus der freien Wirtschaft verdrängt, die sich 20 Euro je Quadratmeter noch leisten können. Warum baut eigentlich die Stadt München keine Werkswohnungen, die sie von den Arbeitgebern immer fordert? Stefan Stettner, München

Sponsoren für Ludwig-Denkmal

Bei Ihrer Berichterstattung zum "König-Ludwig II.-Denkmal" ("Widerstand gegen Ludwig-II.-Denkmal", 15. Juni) ist mir Folgendes aufgefallen: Mit keinem Wort erwähnen Sie diejenigen, die das Projekt angestoßen haben, die die Marmorteile im Steinlager der Stadt in Englschalking entdeckt haben und mit einer großzügigen sechsstelligen Summe schon mal den Anfang einer Finanzierung mit Spenden gemacht haben. Sie werden höchstens herabsetzend als "Aktivisten des benachbarten Gärtnerplatzviertels" oder als "Kneipiers" erwähnt, Ihrerseits wohlwissend, dass es sich bei der "Deutschen Eiche" nicht um eine einfache Kneipe, sondern um ein weit bekanntes Hotel handelt. Die Besitzer sind kulturell vorbildlich engagiert. Sie haben 1998 der Stadt München auch bereits das "Klenze-Denkmal" geschenkt. Gisela Pichler, München

Zeckenbiss und Diagnose

Die Aussagen hinsichtlich Blut- beziehungsweise Nervenwasseruntersuchungen ("Zecken kennen keine Stadtgrenze", 20. Juni) sind missverständlich. In aller Regel ist die "Wanderröte" eine Blickdiagnose und wird ohne jede weitere Untersuchung vom Arzt mit einem Antibiotikum behandelt. Die Wanderröte tritt in den meisten Fällen im Zeitraum zwischen (frühestens) 5 Tagen bis 14 Tagen nach Zeckenbiss auf. Zu diesem Zeitpunkt hat es im Körper noch keine Immunantwort gegeben, so dass im Blut keine Reaktion auf diesen Zeckenbiss zu erkennen ist. Innerhalb dieser Frist (bei bekanntem Zeitpunkt des Zeckenbisses) ist die Blutuntersuchung verzichtbar. Dr. Klaus-Detlev Jost, Ottobrunn

© SZ vom 27.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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