Weitere Briefe:Vom Hängen-Bleiben und vom Explodieren-Wollen

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Man möchte explodieren

Ihre Artikel "Altlast mit gehöriger Sprengkraft" (11. März) und "Herr Scho hat schlechte Nachrichten" (14. März) lesend, stieg bei mir der Blutdruck spontan auf Höchstwerte an. Dass Menschen zur Kasse gebeten werden, wenn Unliebsames für den Staat oder die Stadt anfällt, ist schon richtig dreist. Aber das sprengt nun alles Vorstellbare. Im Falle der Frau Meinberger kommen zwei Dinge zusammen: Es gilt beim Grundstückserwerb in Deutschland, dass dem Käufer zwar das Grundstück gehört, aber nichts, was sich über und unter dem Haus befindet. Werden also unter dem Grundstück Öl, Edelsteine oder Altertümer gefunden, dann gehören Öl, Steine, Altertümer dem Staat, richtig? Wenn dem Staat alles gehört, was unter dem Kellerboden verborgen ist, dann soll er doch seine Schätze jetzt auch bergen. Sie gehören ja ihm! Frau Meinberger verzichtet sicher gern auf diese Bodenschätze unter ihrem Grundstück.

Hat der "Staat" beim Verkauf des Grundstücks darauf hingewiesen, dass die Familie Meinberger Zeit ihres Lebens auf einem Pulverfass leben wird? Explodiert dort eine einzige Patrone, fliegt das ganze Gelände in die Luft - dem wird erst heute beim Abtransport der gefährlichen Fracht Rechnung getragen, indem die Gegend vollständig evakuiert wird. Es ist nicht fassbar, dass die Baubehörde keinen Baustopp beim Nachbarn ausgesprochen hat, als dort das Munitionslager auf beiden Seiten des Zauns wiederentdeckt wurde. Dass der Staat heute mit einer "finanziellen Hilfe" daher kommt, ist heuchlerisch und in Anbetracht der Höhe der Kosten und seines Versagens nicht akzeptabel. Hat Frau Meinberger Krieg geführt oder der Staat? Wer kommt jetzt für die gesamten Kosten auf? Wolfgang Hensle, Schwabhausen

Verfänglich

Wer nachts 12 Meter vor einem normal radelnden Menschen stoppt und die Beifahrertür als Fangnetz ausschwenkt, handelt, bei allem Verständnis für die Polizei, doch etwas risikobereit. Der Radler legt diese Strecke in circa 2 Sekunden zurück: Zeit zum Bremsen bleibt da kaum. Glück für den Mann, wenn Radler und Rad unbeschädigt blieben, wenn aber die Autotür für 3400 Euro ersetzt werden muss, beginne ich Zweifel an bayerischer Wertarbeit zu haben. Oder ist das schon eine vorgezogene Geldstrafe? Dr. Klaus Neumann, München

© SZ vom 20.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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