Weitere Briefe:Tipps für München, Österreich - und den Chef

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Tipp für Österreich

Mit großer Spannung habe ich den Beitrag "Königlich" (6. Februar) über den Wittelsbacher Ausgleichsfonds gelesen. Bedingt durch neue Details im Zuge eines Gerichtsprozesses wurde ein Stück bayerische Geschichte offengelegt. Besonders schön finde ich als Österreicherin, dass der bayerische Staat eine wesentlich elegantere Lösung für die Trennung des Wittelsbacher-Vermögens und des bayerischen Staatsvermögens gefunden hat. Die Gründung einer Stiftung, genannt "Wittelsbacher Ausgleichsfonds", in die nach langen Verhandlungen 1923 die Vermögenswerte der Familie Wittelsbach eingebracht wurden, zuzüglich diverser Zustiftungen aus privaten Kunstsammlungen der königlichen Familie, erweist sich als zukunftsträchtig und visionär. Einerseits ist damit der Erhalt des Vermögens inklusive Schlösser, Ländereien, Forstwirtschaft und Kunst gelungen, andererseits sind dem Staat jegliche Alimentierung der königlichen Familie abgenommen und weitere vermögensrechtliche Ansprüche ausgeschlossen worden. Eine Stiftung besteht ja auf Ewigkeit (solange es die Wittelsbacher Königs-Familie noch gibt). Es wäre schön gewesen, wenn auch Österreich als frisch gebackene Republik 1918 eine faire Lösung als Dank für die über 630 Jahre währende Habsburger-Regentschaft gefunden hätte, statt nur einem Zug mit verdunkelten Fenstern und einem hinfort geltenden Betretungsverbot für Österreich. Dr. Petra S. Zamagna, München

Tipp für den Chef

Vielen Dank für Ihre wunderbare Glosse ("Ein Hoch auf die Schlamperei" vom 20. Februar), die Balsam auf meine Seele war. Auch mein früherer Chef hat mich immer einen Schlamper geheißen, weil mein Schreibtisch immer aussah, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Meine Ausrede, dass auch der Schreibtisch vom John F. Kennedy so aussah und dieser einmal meinte "ich weiß genau, dass das gesuchte Schriftstück hier irgendwo liegen muss", ließ er nicht gelten. Er hat mich mit seiner Pedanterie fast zur Verzweiflung getrieben. Ich hoffe sehr, dass auch mein ehemaliger Chef Ihre Glosse gelesen hat. Hermann Fuchs, München

Tipp für München

Die in "Münchner Radlleuchten" (23. Februar) verwendete Titulierung Münchens als "Radlhauptstadt" ist gleichermaßen unpassend wie unzutreffend. Klingt nach "Hauptstadt der Bewegung" unseligen Angedenkens. In anderen Städten findet weitaus mehr Radverkehr statt, etwa in Freiburg oder Münster. Wer kam nur auf diesen dämlichen Ehrentitel, der leider immer wieder verwendet wird? Horst Müller, München

© SZ vom 27.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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