Weitere Briefe:Spannende Kolumne und verpasste Chance

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Verpasste Chance

Als Verfasser des kürzlich im Stadtrat diskutierten Antrags der Bürgerversammlung Pasing, mehr Personal für Naturschutz, Bauaufsicht und Denkmalschutz einzusetzen, danke ich für die Information über die Abstimmung im Stadtrat (" Mehr Personal? Nein, danke" vom 4. Juni). Dass der Leiter des Planungsreferates nicht mehr Fachpersonal als bisher haben möchte, hat die Abstimmung im Münchner Rathaus vermutlich beeinflusst. Aus dem Stadtratsbeschluss schließe ich nun, dass die Stadtverwaltung entgegen dem allgemeinen Informationsstand doch ausreichendes Personal hat, um ihren Aufgaben nachzukommen. Das werde ich dann zum Beispiel auch den Mitarbeitern in der Lokalbaukommission entgegenhalten müssen, wenn eine Stimme - hinter Aktenbergen - die "Verzögerungen" durch Personalmangel erklärt. Einer der Gründe für meinen Antrag war übrigens die Kapitulation der Unteren Naturschutzbehörde vor den immer häufigeren illegalen Strauch- und Baumfällungen. Ich solle mich "an den Baum ketten" oder "einen Anwalt beauftragen", sie hätten aktuell keine Kapazitäten, um zeitnah einzugreifen; das waren schließlich die wenig hilfreichen Reaktionen der Unteren Naturschutzbehörde. Als die Polizei nach meinem Anruf Stunden später auftauchte, waren Büsche und Bäume längst gefällt. Auch da hat Personal gefehlt. Aber Herr Mager als Chef des Planungsreferats ist da offensichtlich anderer Meinung. Eine Chance auf mehr Fachkräfte verstreichen zu lassen, scheint mir doch "wenig klug". Christopher Stark, München

Münchens Norden unter Druck

Die stadt- und verkehrsplanerischen Höchstleistungen der Stadt München kann der leidgeprüfte Anwohner tagtäglich beobachten (" Mit dem Rad zum Autobauer", 5. Juni). Vollkommen überraschend nutzen einige der 3000 Mitarbeiter dieser Motorenwerke tatsächlich zur Erreichung des Arbeitsplatzes ihr Fahrzeug. Über Straßen, deren Kapazität durch MOC, Zenith, Baumarkt, Fußballstadion, dieses eigenartige Pferdedings (Equila) etcetera in den letzten Jahr(zehnt)en "leicht" überstrapaziert wurde. Wagt es der Anwohner ausnahmsweise, sein Auto zu benutzen, kann die Fahrt über die Lilienthalallee vom Frankfurter Ring bis Heidemannstraße (zwei Kilometer) bereits jetzt schon mal 1,5 Stunden dauern. Neidvoll blickt man auf Städte, denen eine intelligente (KFZ-ausgrenzende) Verkehrspolitik zugunsten der Lebensqualität ihrer Bewohner besser gelungen ist. Dass das hierzulande nicht so gut klappt, hat vermutlich unter anderem mit dem "Bayerisch" in BMW und der Gewerbesteuer zu tun. Wie auch immer: Wenn dann noch eine weitere Negativeinrichtung ("Motorworld" - die braucht nun wirklich niemand) ihre Pforten öffnet und die Bebauung der Bayernkaserne fertig gestellt sein wird.... dann gute Nacht, Münchner Norden. Jörg Kunzemann, München

Spannender Blick auf Bayern

Zur Kolumne " Neue Heimat" auf der Leute-Seite des SZ-Lokalteils: Mit Spannung warte ich jede Woche auf den Beitrag, in dem geflüchtete Journalisten über ihre Eindrücke aus der neuen Heimat Bayern berichten. Ich finde die Artikel immer sehr interessant, weil sie mich dazu anregen, Dinge um mich herum auch wieder mit anderen Augen zu sehen. Gleichzeitig erfährt man ja auch etwas über das Leben in den Ländern der Journalisten. Ich selbst habe als Kind bis zu meinem neunten Lebensjahr in Brasilien auf dem Land gelebt und werde durch die Beiträge wieder an meine erste Zeit in Deutschland erinnert, als mir manche Gewohnheiten seltsam vorkamen.

Also, ich finde die Idee der SZ gut, den neuen Mitbürgern die Gelegenheit zu geben, ihre Sicht des bayerischen Lebens in Worte zu fassen und zu veröffentlichen. Bitte behalten Sie diese Rubrik bei. Elisabetha Ott, Haibach

© SZ vom 25.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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