Weitere Briefe:Sonderrechte für Fußballer, Straßen für Olympioniken

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Wer ko, der ko

Egal, ob ich Fußball mag oder nicht, manche san gleich - und andere scheinen gleicher! Bayern München spielte am Mittwoch, 16. Dezember, ab 20.30 Uhr bis tief in die Nacht Fußball, während ich und alle anderen bayerischen Mitbürger, die nicht systemrelevanten Tätigkeiten nachgehen, getestet oder nicht, bereits ab 21 Uhr bis in die Früh unter Strafandrohung zum Hausarrest genötigt werden ("Betreuung, Bußgeld, Ausgangssperre", 15. Dezember). Ich würde mich wundern, wenn die Spieler nach ihrer Party zusammen mit ihren engsten Angehörigen (Wolfsburg) in der Arena zur Übernachtung blieben. Oder hagelt es ansonsten tatsächlich das unsägliche Bußgeld von 500 Euro pro Nase? Wenn schon, es träfe ja keine Armen, wia ma in Bayern eben sagt: Mia san mia, und wer ko, der ko. Aber ich darf dann mit Fug und Recht als mehrfach geimpfter und grundgesetzgläubiger Mitbürger auch feststellen, dass ich mich ungern verarschen lasse. PD Dr. med. Christoph U. Schulz, München

Straßen für Olympioniken

Zum informativen Artikel "Mehr als Brot und Spiele" (22. Dezember), den ich als unterhaltsamen Spaziergang demnächst nachvollziehen werde, möchte ich anmerken: Sie erwähnen Straßen, die nach berühmten Sportlern benannt wurden. Interessant wäre es gewesen, zu erläutern, um wen es sich handelt. So verbirgt sich hinter dem Kolehmainenweg der finnische Langstreckenläufer Hannes Kolehmainen, der 1912 mit drei Gold- und einer Silbermedaille einer der erfolgreichsten Athleten der Olympischen Spiele 1912 in Stockholm war. Die Connollystraße erinnert an den Amerikaner James Connolly, der bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 in Athen mit 13,71 Meter im Dreisprung der erste Olympiasieger der Moderne wurde. Helene Mayer wurde 1928 bei den Olympischen Spielen von Amsterdam mit 17 Jahren die jüngste Fechtolympiasiegerin aller Zeiten. Der Kusocinskidamm ist nach dem Polen Janusz Tadeusz Kusociński benannt, der bei den Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles über 10 000 Meter erfolgreich war. Und die Nadistraße erinnert an den italienischen Säbel- und Florettfechter Nero Nadi, der bei den Olympischen Sommerspielen 1912 in Stockholm im Alter von 18 Jahren den Olympiasieg im Florettfechten holte sowie acht Jahre später bei den Sommerspielen 1920 in Antwerpen insgesamt fünf Goldmedaillen gewann. Henno Heintz, Ismaning

© SZ vom 30.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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