Weitere Briefe:Söder und Obike

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Giftgrün und deprimierend

Wie verzweifelt muss die Bayern-SPD inzwischen sein, dass sie den Landtagswahlkampf mit einem Plakat des neuen CSU-Ministerpräsidenten Markus Söder eröffnete ("Die SPD und der Söder Shrek" vom 8. Mai). Hat sie selbst nichts mehr vorzuzeigen? Söder übrigens nicht in Zivil, sondern als giftgrüne Filmfigur Shrek, als die der Verkleidungsfetischist einmal beim Franken-Fasching in Veitshöchheim posierte. Nun ja, es ist Satire, und ein bisschen Kritik wird auch geübt. Zum Beispiel an Söders Kreuz-Pflicht. Wobei man noch anmerken hätte können, dass es in Bayern in den Dreißiger- und Vierzigerjahren schon einmal eine Kreuz-Pflicht gab, die Hakenkreuz-Pflicht. Praktisch die Vorgänger der Söder-Kreuze, auch überall zu sehen. Das wird meist vergessen. Wie dem auch sei: Die Bayern-SPD und ihr Söder Shrek, das wird für die Genossen leider ein Schrecken ohne Ende. Ist ja so deprimierend. Peter Kühn, München

Noch voller

Ich halte die Aufhebung der Sperrzeit für Rentner für höchst problematisch ("Neue Tickets, neue Tarife" vom 12. Mai), denn dies führt zu einer stärkeren Überfüllung der Fahrzeuge im Berufsverkehr. Nicht umsonst rät der MVV in den Fahrplantabellen von Fahrten in dieser Zeit ab. Wenn nun zusätzlich Rentner - womöglich mit Sitzplatzanspruch - in die Fahrzeuge drängen, wird der Weg zur Arbeit für viele im ÖPNV unattraktiv und sie weichen deshalb in den motorisierten Individualverkehr (MIV - oder Mief?) aus, mit den bekannten Folgen für die Umwelt. Ferner sind die Monatskarten der arbeitenden Bevölkerung eine wesentlich Stütze der Einnahmen des MVV, die dann wegfallen würde. Friedrich Thorwest, Pullach

Radlosigkeit

Ihr Artikel ist schon Wochen alt, nur die Räder sind immer noch da, zumindest im Münchner Westen ("Obike zieht fast alle Leihräder ab" vom 27. März). Allzuschnell scheint man da nicht voranzukommen... Rechnung: Eine Person sammelt alle drei Minuten ein Rad ein, macht 20 pro Stunde, etwa 150 am Tag und pro Woche 750 Räder. Nach sechs Wochen wären das bei einer (!) Person 4500 Räder! Nix zu merken davon! Gefühlt war die Stadt damals innerhalb von wenigen Wochen voll von diesen Dingern. Aufräumen war schon immer schwerer... Ludger Paquet, München

Champignons statt U-Bahnen

Mit großer Freude habe ich Ihren Artikel über die Lindwurmstraße gelesen ("Kontrastprogramm" vom 8. Mai). In meinem Leben hat mich diese Straße (zum Teil fast schon Allee) oft begleitet, deswegen möchte ich auch ein wenig von meinen Eindrücken schreiben. Schon vor und während des Krieges wurde zwischen Sendlinger-Tor- und Goetheplatz der Schacht für den geplanten U-Bahn-Bau ausgehoben. Nach dem Krieg wurde er für eine Champignon-Zucht verwendet, offenbar war für den Weiterbau kein Geld oder kein Bedarf vorhanden. So blieb es bei der Trambahn. Aber die fuhr durch die Lindwurmstraße nicht nur nach Thalkirchen, sondern auch zum Waldfriedhof (Linie 6) und zur Hofmannstraße (Linie 8). Schon am Fuß des Sendlinger Bergerls (Wagengeneration zirka Vierziger-, Fünfzigerjahre) musste der Platz an der Bremse (lenkradgroßes Handrad) für den Schaffner frei gemacht werden, der begab sich auch dahin. Offenbar hatten die Verkehrsbetriebe kein großes Vertrauen zu den damaligen Anhänger-Kupplungen Vermisst habe ich in Ihrem Bericht das Denkmal des Schmied von Kochel, gegenüber der Sendlinger Kirche, der für die Münchner doch einige Bedeutung hat (Sendlinger Bauernschlacht 1705). Klaus Wenninger, Gilching

© SZ vom 30.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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