Weitere Briefe:Impfneid auf Berlin und lästiges Lärmtuning

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Impfneid auf Berlin

Ich bin schon länger beim Bayerischen Impfzentrum (Bayimco) registriert, jetzt auch bei meinem Hausarzt. Ich bin 68 Jahre alt und bereit, auch Astra Zeneca impfen zu lassen. Trotzdem ist es mir unmöglich, einen Impftermin zu bekommen ( "Stadt startet Impfaktion mit Astra Zeneca" vom 21. April sowie "Kraftakt unter Zeitdruck" vom 12. April).

Mehrere telefonische Nachfragen bei Bayimco ergaben: Sie sind in drei Wochen dran, das aber seit jetzt zwei Wochen. Auch mein Argument, dass ich immer noch an der Uni unterrichte und demnächst ausländische Erasmus-Studenten in Präsenz betreue, half nichts.

Mein Hausarzt konnte mir auch keine Hoffnung auf schnelle Impfung machen. Meine jüngere Schwester in Berlin ist seit einer Woche geimpft, meine Kollegen in Passau (zwischen 40 und 66) ebenfalls. In Passau konnte sich am Wochenende jeder impfen lassen, der wollte. Und in München geht nichts vorwärts. O-Ton Bayimco nach meinem Hinweis auf Berlin: "München ist eine große Stadt." Mir war bisher nicht bewusst, dass München mehr Einwohner hat als Berlin...

Dr. Dagmar Hellmann-Rajanayagam, München

Lästiges Lärmtuning

Das Problem beginnt in vielen Fällen doch schon im Vorfeld mit geräuschintensiv aufgetunten Fahrzeugen ( "Mit Vollgas durch die leeren Straßen" vom 6. April). Das passiert oft illegal, aber bis zu einem gewissen Grad scheint es auch legal möglich zu sein, werksseitig eine entsprechende Ausstattung zu erhalten.

Das Knattern der Auspuffe erinnert leicht an Explosionskörper oder Maschinengewehre. Wohl ist nur ein geringer Teil dieser Fahrer an Fahrzeugrennen beteiligt, wer aber seine Autos, ohne etwas befürchten zu müssen, so einfach akustisch dermaßen verändern kann, ist leicht geneigt, dies auch mit entsprechender Geschwindigkeit der Umwelt zeigen zu wollen. Erst dann kommt der Sound ja optimal zur Geltung, und darauf kommt es an.

Laut Aussage der Münchner Polizei würden auch Lärmbelästigungen konsequent geahndet. Das ist aber offensichtlich noch nicht ausreichend. Sicher hat die Polizei anderweitig schon genug zu tun. Meiner Meinung nach könnte sie aber, wenn sie Streife fährt, bei Auffälligkeiten konsequenter eingreifen. Die wirksamste Maßnahme wäre, die Fahrzeuge zumindest vorübergehend einzuziehen. Man ist in der Stadt eh schon vielseitigen Geräuschkulissen ausgeliefert, die man nicht beeinflussen kann. Viele Mitbürger würden sich bedanken und der Anreiz für illegale Autorennen würde reduziert werden.

Stephan Deisler, München

© SZ vom 22.04.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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